Genetisch bedingte Krebserkrankungen

Bumrungrad erzielt bedeutende Fortschritte bei Vorsorge und Therapie

Genetisch bedingte Mutationen sollen bei ca. fünf bis zehn Prozent der Krebserkrankungen eine Rolle spielen. Foto: Istock
Genetisch bedingte Mutationen sollen bei ca. fünf bis zehn Prozent der Krebserkrankungen eine Rolle spielen. Foto: Istock

BANGKOK: Im Bumrungrad International Hospital werden genetische Untersuchungen als ein potenziell lebensrettendes Instrument der Onkologie eingesetzt, beginnend mit der frühzeitigen Erkennung von Präpositionen für bestimmte Krebserkrankungen über die Festlegung von Behandlungsplänen für erblich bedingte Krankheiten bis hin zur Identifizierung von defekten Genen in erkrankten Zellen.

Ein erweitertes 500-Gen-Panel zur Untersuchung von Tumorgewebe, das im April 2020 eingeführt wurde, bietet die Möglichkeit neuartiger Therapien für Patienten mit Langzeitdiagnosen. Inzwischen konzentriert sich ein neuartiges Flüssigbiopsie-Panel auf die Erkennung von Krebsrezidiven durch Plasma extrahierte DNA. Es wird geschätzt, dass genetisch bedingte Mutationen bei ca. fünf bis zehn Prozent der Krebserkrankungen eine Rolle spielen. Durch das Screening-Verfahren lassen sich Personen identifizieren, die am stärks­ten von einem vererbten Gen gefährdet sind. Hierzu gehören Brust-, Eierstock-, Darm-, Schilddrüsen-, Prostata- und Gebärmutterkrebs. Andere Krebsarten, wie z.B. Lungenkrebs, sind mit weit geringerer Wahrscheinlichkeit genetisch bestimmt. Mittels genetischer Untersuchungen kann festgestellt werden, wo Risiken bestehen, damit vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden können. Ein einfacher Bluttest oder Keimbahn-Test ermöglicht die Dekodierung der DNA eines Patienten mit Sequenzen im Vergleich zu normalen Sequenzen, um nach potenziellen Mutationen oder Variationen zu suchen.

Gen-Leitfaden zur Behandlung

Das Verständnis dafür, dass Krebs eine genetische Basis aufweist, ist auch für die jeweilige Behandlung wichtig. Bei der Behandlung können möglicherweise unterschiedliche Therapien zum Einsatz kommen und verschiedene Medikamente verabreicht werden, wobei hierzu auch variable prognos­tische Risiken, wie z.B. Wiederauftrittsraten, in Betracht gezogen werden. Unabhängig davon, ob Krebs genetisch bedingt ist oder nicht, können Gentests von krebsartigem Tumorgewebe oder klinische Untersuchungen dazu beitragen, die Therapie in Bezug auf die Verabreichung von Medikamenten auf der Basis des genetischen Profils eines Patienten zu verbessern. Genetische Veränderungen in Krebszellen werden von den Bumrungrad-Spezialisten der Onkologischen Abteilung dazu genutzt, um herauszufinden, wo Behandlungsalternativen verfügbar sind. Hierdurch werden herkömmliche Therapien ergänzt, jedoch nicht ersetzt.

Das 500-Gen-Panel kann außerdem als Unterstützung bei der Steuerung der Therapie dienen, indem es aufzeigt, wie molekular instabil ein Tumor ist. Mangelnde Stabilität zeigt eine größere Varianz in der Mutation eines identifizierten Gens, das innerhalb eines Tumors noch weiter verbreitet ist. Nach medizinischen Erkenntnissen sprechen Tumore mit einer hohen Instabilität möglicherweise eher auf eine Immuntherapie an. Das Aufspüren von Varianten in genetischen Pfaden, um fortschrittliche Behandlungsmethoden zu ermöglichen, ist das vorrangige Ziel des Bumrungrad International Hospital. Hierbei handelt es sich um einen Nischenbereich, der hauptsächlich bei Patienten angewendet werden kann, bei denen bereits mehrere Chemotherapie-Sitzungen durchgeführt wurden.

Parallel dazu können personalisierte Medikamente auf genetisch bedingter Basis in der Onkologie angewendet werden, um Krebspatienten auf etwaige genetische Variationen zu untersuchen, die sich zudem auf die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Toxizität der Schulmedizin auswirken.

Verhinderung des Wiederauftretens

Bei Krebs im fortgeschrittenen Stadium kann durch eine Plasmauntersuchung festgestellt werden, ob sich Tumorzellen abgelöst haben und im Blutkreislauf zirkulieren. Dies ermöglicht die Früherkennung von wiederkehrenden Krebserkrankungen, wenn Tumore noch nicht sichtbar sind. In schwer durchführbaren Massen bedeutet diese Art von Flüssigkeitsbiopsietest, dass ein Patient nicht operiert werden muss, um eine Gewebeprobe entnehmen zu können. Dies ist insbesondere dann nützlich, wenn mehrere Tests erforderlich sind, um wiederholte Operationen zu vermeiden. Obwohl die Extraktion einer kleinen DNA-Menge aus dem Plasma für den Patienten weniger invasiv ist, ist dieses Verfahren medizinisch jedoch weniger eindeutig und schwieriger durchzuführen. Die Untersuchung des eigentlichen Gewebes liefert allerdings genauere Erkenntnisse und eine pathologische Untersuchung eines Tumors enthält beispielsweise Informationen über die Art des Gewebes und über die Schwere der Krebserkrankung. Aufgrund dessen wird eine Flüssigkeitsbiopsie als zusätzliche Therapie in Erwägung gezogen.


Die vorliegende Gesundheitskolumne wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Chanin Limwongse, Spezialist für medizinische Genetik und Pathologie des Bumrungrad International Hospital in Bangkok erstellt. Das Horizon Krebszentrum befindet sich im dritten Stock des Bumrungrad International Hospital Building (BIH), Tel.-Nr.: +66 (0)2-011.2222. Infos: www.bumrungrad.com.

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Leserkommentare

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