Meine Herzallerliebste kommt mit dem Wirtschaftsgeld, das ich ihr jeden Monat gebe, nicht mehr aus, sagt sie. Um ihrer Forderung nach einer Erhöhung ihres Monatsetats Nachdruck zu verleihen, kocht sie seit Tagen nur noch Reis mit Gemüse, Reis mit Eiern oder Reis mit Soße. Dabei haben wir erst den Zwanzigsten, und meine Rente ist frühestens am Achten des nächsten Monats auf meinem Konto.
"Du kannst mit Geld einfach nicht umgehen", sage ich zu ihr.
Aber das lässt sie nicht auf sich sitzen: "Alles ist teurer geworden, Callolo", entgegnet sie. "Wofür ich früher 100 Baht bezahlt habe, muß ich jetzt 150 Baht zahlen. Kannst du mir mal sagen, wie ich dann mit dem Geld auskommen soll?"
"Ja", rate ich ihr, "dann musst du deiner Mutter eben weniger überweisen. Im Isaan ist doch alles viel billiger."
Meine Herzallerliebste giftet mich mit ihren glühenden Augen an: "Lass meine Mae aus dem Spiel, Callolo! Wenn du weniger Bier trinken würdest, hätten wir überhaupt keine Geldprobleme."
Aha, daher weht der Wind also!
Ich rechne ihr vor, was sie im letzten Monat beim Friseur ausgegeben hat, für Cremes und all die Schönheitsmittelchen, die unser Bad verstopfen.
"Das sind lebensnotwendige Ausgaben, Callolo. Oder willst du, dass ich wie eine alte Krampfhenne aussehe?"
"Natürlich nicht, mein Schatz."
"Na, also!" triumphiert sie, "kriege ich nun mehr Geld oder nicht?" Und nach einer kurzen Kunstpause fügt sie an: "Ich könnte ja wieder arbeiten gehen, wenn dir das lieber ist."
Das ist ihr K.O.-Argument, und das weiß sie genau. Denn niemals würde ich zulassen, dass sie wieder in der Bar arbeitet. Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als ihr Budget zu erhöhen, was natürlich von dem Teil meiner Rente abgeht, den ich heimlich für mich reserviert habe. Zum Glück weiß sie nicht, wieviel das ist, sonst hätte sie mich schon längst in der Luft zerrissen.
So aber ist sie mit der Erhöhung glücklich und zufrieden, bis zum nächsten Mal. Und das wird bestimmt nicht lange auf sich warten lassen.
Callolo und seine HerzallerliebsteIn 130 heiteren Kurzgeschichten hat Autor Carolus in zwei Büchern sich mit unterschiedlichen Erfahrungen, die sich aus dem Zusammenleben zwischen Thais und Farangs ergeben, verfasst. Die humorvollen Geschichten behandeln das Eheleben zwischen Nai und Callolo. Im Leben der beiden wird viel Toleranz abverlangt. Dass es trotzdem immer wieder ein Happy End geben kann, beweist der Autor, im ersten Buch, in vielen unerwarteten Entwicklungen. Im zweiten Werk hat der Autor seine „rosarote Brille“ abgenommen und erzählt auf ehrliche und gewohnt charmante Weise über Probleme und Schwierigkeiten, die in seiner nicht mehr ganz taufrischen Beziehung zu Nai entstehen.
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hier dreht sich alles um das motto "no money, no honey". ps. da gibt's ja noch die testament frage / möglichkeit...