Geld oder Liebe?

​Callolo und seine Herzallerliebste - Eine humorvolle Geschichte 

Geld oder Liebe?

Eines weiß ich ziemlich gewiss: Wenn ich Ihnen all die Höhepunkte und Dramen der Ehe mit meiner Herzallerliebsten - in dieser FARANG-Serie haben Sie ja nur einen kleinen Ausschnitt davon kennengelernt - schildern würde, dann werden Sie wahrscheinlich auf eine feste Verbindung mit einer Thai verzichten.

Aber zum einen können Höhepunkte gegen die Dramen aufgerechnet werden, und darüber hinaus habe ich mit meiner Herzallerliebsten Erfahrungen gemacht, die ich nie und für nichts jemals missen möchte.

Gut, das ist nicht allgemein vermittelbar. Interessiert ja auch nicht weiter.

Dafür kenne ich das Geschimpfe auf die Thai-Ladies, auf die Bar-Schlampen, die ja doch nichts anderes im Sinn haben, als die armen, ahnungslosen Farangs, die nur ein wenig Liebe und Verständnis suchen, auszunehmen wie Weihnachtsgänse, nachdem die sich freiwillig zur Vollstreckung hingegeben haben.

Und natürlich kenne ich auch die obergeilen Machos, die nichts anderes verdienen, als ausgenommen zu werden. Die kommen nach Thailand und meinen, mit ihren dicken Euros könnten sie das Rad der Geschichte noch einmal zurückdrehen in eine Zeit, als das Weib auserkoren war, dem Manne, dem Herrn und Gebieter zu dienen.

Meine Herzallerliebste sieht das ganz gelassen, denn ihre Tochter verdient gut an den Farangs.

"Aber geht es denn nur ums Geld?", fragte ich sie.

Sie schaute mich an, als hätte ich eine ansteckende Krankheit.

"Callolo, bei 90%, wahrscheinlich ist der Prozentsatz noch höher, geht es ausschließlich ums Geld."

"Und bei uns, Schatz?"

Sie nahm mich in den Arm und sagte: "Am Anfang war ich mir auch nicht sicher, aber heute"

"Was ist heute?"

"Heute bin ich mir ganz sicher, dass du der richtige Partner für mich bist, Callolo."

"Und das Geld spielt keine Rolle?"

"Naja", antwortete sie: "Liebe ohne Geld geht nicht, das wäre zumindest sehr, sehr schwierig. Aber Liebe mit Geld, darauf kann man aufbauen."

"Und wenn ich morgen kein Geld mehr habe?"

Ihr entsetzter Blick sagte mehr als alle Worte: "Ist es wirklich so schlimm, Callolo?"

Ich nickte und machte ein ernstes Gesicht: "Die Finanzkrise hat auch mich erwischt."

"Und was machen wir jetzt?

"Ich werde mich wohl nach einem Job umsehen müssen, vielleicht klappt es ja."

"Ich könnte ja auch wieder arbeiten", sagte sie, obwohl sie wusste, dass sie damit bei mir einen allergischen Punkt traf.

"Du könntest gar nichts!", erwiderte ich, etwas schärfer als gewollt, und um sie wieder zu beruhigen, fügte ich hinzu: "Notfalls könnte ich meine Wohnung in Deutschland verkaufen, dann werden wir wohl auch diese Krise überleben."

"Callolo, ich verlasse mich ganz auf dich."

Klar, auf mich kann sie sich verlassen. Und das weiß sie auch. Aber wie sieht es umgekehrt aus? Ich verscheuche diese dummen Gedanken, indem ich zwei Gläser Wein einschenke und mit meiner Herzallerliebsten auf unsere gemeinsame Zukunft anstoße.

Denn eines habe ich in meinem Leben gelernt: Ein Rest-Risiko bleibt immer, und das hat schon manchen Farangs in Thailand den Rest gegeben.

Callolo und seine Herzallerliebste und Angekommen in der Wirklichkeit

Callolo und seine Herzallerliebste

In 130 heiteren Kurzgeschichten hat Autor Carolus in zwei Büchern sich mit unterschiedlichen Erfahrungen, die sich aus dem Zusammenleben zwischen Thais und Farangs ergeben, verfasst. Die humorvollen Geschichten behandeln das Eheleben zwischen Nai und Callolo. Im Leben der beiden wird viel Toleranz abverlangt. Dass es trotzdem immer wieder ein Happy End geben kann, beweist der Autor, im ersten Buch, in vielen unerwarteten Entwicklungen. Im zweiten Werk hat der Autor seine „rosarote Brille“ abgenommen und erzählt auf ehrliche und gewohnt charmante Weise über Probleme und Schwierigkeiten, die in seiner nicht mehr ganz taufrischen Beziehung zu Nai entstehen.

Die beiden Taschenbücher können Sie im FARANG-Onlineshop bestellen.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Volker Picard 17.12.21 23:15
Wenn man als Rentner alleinstehend ist,
kann die Beziehung und Ehe zu einer Thai-Frau (bei mir war das so) wieder Lebensmut auslösen. Natürlich ist nicht nur das Einkommen entscheidend, sondern die positive Einstellung zu seinem Partner, die gemeinsamen Erlebnisse und das Verständnis für die thailändische Kultur, die sich sehr von unserem Leben unterscheidet. Wenn man in vielen Ländern gearbeitet hat (nicht nur in Europa) dauert es etwas, bis man sich daran gewöhnt hat und begreift: Das Leben muß man positiv annehmen, gut denken und eine Partnerin trägt dazu bei.
jaagen chon 12.12.21 21:40
Ein kleines Vermoegen
Wie kann man mit einer Thai ein kleines Vermoegen machen?
Indem man sie mit einem grossen kennenlernt.
Ralph von Mühldorfer 12.12.21 15:50
Ja so ist das ...
Auch ich bin mit einer Thai verheiratet. Anders als mit einer Deutschen, steht die gemeinschaftliche Arbeit im Vordergrund. Wir sind 55 und 61 Jahre alt und haben jeder 2 Töchter - also sind wir auf Augenhöhe.
Norbert Kurt Leupi 12.12.21 15:50
Die dicken Euros...
sind weg , meinte ein Freund aus Alemania und sagte , dass er laut seinem Kontostand ein Hilfsprojekt unterstütze mit dem Namen : Thai-Familie !