Topeinstand für Skispringer Geiger

«Gelb trage ich übrigens gerne» 

Ski nordisch/Skispringen, FIS Weltcup, Großschanze, Herren. Skispringer Karl Geiger jubelt. Foto: Tumaschow/Nordicfocus/dpa
Ski nordisch/Skispringen, FIS Weltcup, Großschanze, Herren. Skispringer Karl Geiger jubelt. Foto: Tumaschow/Nordicfocus/dpa

NISCHNI TAGIL: Im Winter der zahlreichen Großereignisse kommt Karl Geiger ideal aus den Startlöchern. Dem Auftaktsieg lässt er am Sonntag Rang zwei folgen. Auch die Resultate von Eisenbichler und Leyhe machen dem deutschen Team Mut.

Karl Geiger zeigte zufrieden den Daumen nach oben, im dichten Schneefall stach sein Gelbes Trikot noch etwas mehr heraus. Einen Tag nach seinem furiosen Auftaktsieg trotzte der 28 Jahre alte Oberstdorfer auch am Sonntag im winterlichen Nischni Tagil der Kälte Russlands und belegte den zweiten Rang. «Traumstart. Gelb trage ich übrigens gerne», schrieb Team-Weltmeister Geiger in den Sozialen Medien. Den Sieg im zweiten Einzel sicherte sich am Sonntag der Norweger Halvor Egner Granerud. Dritter wurde Österreichs Stefan Kraft.

Sein saisonübergreifend dritter Einzelsieg in Serie hatte dem Top-Skispringer aus dem Allgäu am Samstag nicht nur das begehrte Leibchen des Gesamtführenden beschert, sondern auch eine Siegesserie, wie sie seit Severin Freund 2015 kein anderer Deutscher mehr vollbracht hatte. «Ich bin extrem glücklich über diesen großartigen Start. Mir hat es schon unter den Nägeln gebrannt, ich wollte jetzt loslegen. Mit einem Sieg zu starten, ist unglaublich. Ich komme aus dem Grinsen gar nicht mehr raus», sagte Geiger.

In den bevorstehenden langen Schanzen-Winter mit Höhepunkten bei der Vierschanzentournee, den Olympischen Winterspielen in Peking und der Flug-WM in Norwegen ist der als konstanter Garant bekannte Geiger perfekt gestartet. Mit 180 Punkten darf er das Gelbe Trikot zudem mit ins finnische Ruka nehmen, wo er es am kommenden Wochenende bei zwei Einzeln erneut gegen die großen Rivalen Granerud und den am Sonntag disqualifizierten Ryoyu Kobayashi verteidigen muss.

Für Geiger spricht eindeutig der Trend. Die vergangene Saison hatte er eindrucksvoll mit zwei Einzelsiegen in Planica, vier WM-Medaillen und weiteren Podestplätzen beim Fliegen und in Rumänien beendet. In die neue Saison ist er nun so gestartet, wie man es sich als Top-Athlet nur wünschen kann. «Das hat jetzt richtig Spaß gemacht», sagte Geiger, der quasi das ganze Wochenende grinste. Beim ersten Wochenende des Winters flankierten ihn seine Kollegen, deren Freude auch hinter den FFP2-Masken bestens zu sehen war.

Auch die Ergebnisse von Geigers Kumpel Markus Eisenbichler und Rückkehrer Stephan Leyhe machten dem Horngacher-Team Hoffnung. «Eisei» schaffte als Sechster und Achter zwei sehr ordentliche Resultate, für Leyhe sind nach einem Kreuzbandriss die Plätze 14 und zehn sowie die damit verbundenden Weltcup-Punkte schon ein Erfolg. «Das Fazit fällt gut aus. Ich würde sagen, ich habe mich von Sprung zu Sprung gesteigert. Ich bin mehr als zufrieden», sagte Leyhe. Olympiasieger Andreas Wellinger holte zum Abschluss des Wochenendes als 17. Weltcup-Punkte - erstmals seit 2019.

Für die Organisatoren weniger erfreulich war, dass es schon am ersten Weltcup-Wochenende positive Corona-Fälle gab. Bei einer kurzfristig einberufenen Testung wurde unter anderem ein deutscher Betreuer und zwei Springer aus Polen und den USA positiv getestet. Die Personen wurden isoliert, auf die Wettbewerbe hatten die Ausfälle keine große Auswirkung. Bundestrainer Horngacher sprach von einer «massiv schlechten Quarantäne», in der sich der deutsche Betreuer befinde. Mit den Russen sei «nicht leicht Kirschen essen», fügte der Coach an.

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