Gegendemonstration gegen rechten Aufmarsch

Foto: epa/Michael Reynolds
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WASHINGTON (dpa) - Vor dem rechtsextremen Aufmarsch vor dem Weißen Haus zum Jahrestag der tödlichen Proteste in Charlottesville hat in Washington eine Gegendemonstration begonnen.

Zum Auftakt am Sonntagmittag (Ortszeit) versammelten sich mehrere Hundert Menschen im Zentrum der US-Hauptstadt. Teilnehmer hielten Schilder mit Aufschriften wie «Deportiert Nazis», «Weiße Vorherrschaft ist Terrorismus» oder «Keine Nazis - kein KKK - keine faschistischen USA» hoch. Das Kürzel KKK steht für den rassistischen Ku Klux Klan.

Der Demonstrant David Barrows (71) sagte: «Wir erheben uns gegen den rechten Flügel.» Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump, der zuvor auf Twitter «alle Formen von Rassismus und Gewalttaten» verurteilt hatte, sagte Barrows: «Er lügt.» Barrows trug ein T-Shirt mit der Aufschrift «Trump ist ein rassistisches Schwein».

Die Demonstrantin Alex Bloomfield (28) sagte mit Blick auf Trumps Aussagen: «Das ist Bullshit. Er sagt das, weil er das sagen muss.» Cindy James (57), die ebenfalls gegen den rechten Aufmarsch auf die Straße ging, sagte: «Ich bin hier, um gegen Weiße Vorherrschaft zu protestieren.» Trump habe Rassismus «in die Öffentlichkeit gebracht».

Trump war nach den Zusammenstößen in Charlottesville vor einem Jahr dafür kritisiert worden, nicht eindeutig die rechtsextreme Gewalt verurteilt zu haben. «Ich denke, dass die Schuld auf beiden Seiten liegt», hatte er damals gesagt. Es habe auf beiden Seiten auch «sehr gute Menschen» gegeben. Trump hatte damit Empörung ausgelöst.

Im Zuge der Demonstration «Vereint die Rechte» in Charlottesville war es am 12. August 2017 zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ein Rechtsextremist steuerte ein Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten. Die 32-jährige Heather Heyer starb, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Die Nachfolgeveranstaltung «Vereint die Rechte 2» findet am Abend vor dem Weißen Haus statt.

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