Geflüchtete Journalisten von Drittland aufgenommen

Symboilbild: Fotolia.com
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CHIANG MAI: Drei Journalisten aus Myanmar, die vor den Militärs in ihrem Heimatland nach Thailand flüchteten und hier wegen illegaler Einreise verurteilt wurden, haben Aufnahme in einem Drittland gefunden.

Die drei Mitarbeiter der Democratic Voice of Burma (DVB) wurden am 9. Mai in Chiang Mai zusammen mit zwei weiteren Aktivisten aus Myanmar festgenommen. Am 28. Mai wurden sie jeweils zu einer Geldstrafe von 4.000 Baht und einer siebenmonatigen Haftstrafe verurteilt, die für ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Rechtsgruppen und Journalistenverbände hatten die thailändischen Behörden aufgefordert, sie nicht nach Myanmar zurückzuschicken, da man befürchtete, dass dort ihre Sicherheit gefährdet sei. Myanmars Junta übernahm im Februar die Macht, indem sie die gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi stürzte, und hat versucht, die weitverbreitete Opposition gegen die Machtübernahme mit einem brutalen Vorgehen zu unterdrücken, das Hunderte von Toten gefordert hat. Das Militär hat versucht, unabhängige Nachrichtenmedien zum Schweigen zu bringen, indem sie ihnen die Lizenzen entzog und Journalisten verhaftete.

Alle fünf Personen, die in Chiang Mai wegen illegaler Einreise verurteilt wurden, haben Thailand vor kurzem verlassen, sagte Aye Chan Naing, Geschäftsführer und Chefredakteur von DVB, in einer per E-Mail versandten Erklärung. Das Drittland wollte er nicht nennen. Er bedankte sich bei allen in Thailand und auf der ganzen Welt, die geholfen haben, ihre sichere Passage zu ermöglichen.

Mindestens zwei weitere DVB-Journalisten sind in Myanmar wegen ihrer Berichterstattung zu Haftstrafen verurteilt worden. Die DVB, eine unabhängige Rundfunk- und Online-Nachrichtenagentur, gehörte zu den fünf lokalen Medien, die im März mit einem Sende- und Publikationsverbot belegt wurden, nachdem ihnen die Lizenzen entzogen worden waren. Wie auch die anderen verbotenen Medien, arbeitet sie weiter.

Nach Angaben der Myanmar's Assistance Association for Political Prisoners wurden seit der Machtübernahme 90 Journalisten festgenommen, von denen sich mehr als die Hälfte noch in Haft befindet, 33 sind untergetaucht. Unter denjenigen, die noch festgehalten werden, befinden sich zwei US-Bürger, Danny Fenster und Nathan Maung, die für die Medien Myanmars arbeiteten.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Bernd Lange 09.06.21 22:40
@Chris Hubert
Stimme Ihnen voll zu--aber wie macht man das--Ansätze sind ja da!?
Chris Hubert 09.06.21 21:10
Myanmar & Thailand haben was gemeinsam
@ B.Lange
Lange muss man nicht überlegen warum es so ist wie es ist. Das liegt vielleicht an der üblen Tatsache der Gemeinsamkeit das sich die beiden amtierenden "Machthaber" an die Macht geputscht haben und bekanntlich pickt eine Rabe dem anderen kein Auge aus.

Kann mich noch lebhaft an die Militärs an jeder Ecke der Stadt, Fahrverbote, Ausgangssperren etc. etc. in Bangkok/ Cheank Wattana erinnern, ist auch noch nicht so lange her.
Und wie war das doch noch mal mit den anschließend freien Wahlen - wie nun auch von der Myanmar Junta versprochen - ... die nächste Gemeinsamkeit?
Man könnte hier noch so einiges an weiteren Gemeinsamkeiten nennen...

Da würde der Spruch passen "Schuster bleib bei deinen Leisten", Militärs sind und bleiben eben nur Militärs, wofür auch immer Sie sich selbst halten mögen....

Hoffen wir das Allerbeste und gönnen wir beiden Ländern freie & offene eine Demokratie, das wünsche ich mir von ganzem Herzen!
Bernd Lange 09.06.21 19:20
Keinen Aufenhalt in Thailand!!!!!!
Da zeigt sich doch die wahre Demokratie-wie steht man denn hier zum Nachtbarvolk--erschütternd!!!