Fußball-Ligen gegen Europapokal-Reform

Kein geschlossenes System

Foto: epa/Jose Sena Goulao
Foto: epa/Jose Sena Goulao

MADRID (dpa) - Europas Fußball-Ligen haben ihren Protest gegen die Pläne der Club-Vereinigung ECA für eine Reform der Champions League untermauert. Nach einer Versammlung am Dienstag in Madrid erklärte der European Leagues genannte Zusammenschluss, dass die Idee einer geschlossenen europäischen Königsklasse mit möglichen Spielen am Wochenende abgelehnt werde.

«Mit großer Zuversicht sage ich, dass die große Mehrheit der Clubs die Entwicklung, die der ECA-Präsident in seinem Brief entwirft, nicht unterstützt», sagte Lars-Christer Olsson, Präsident der European Leagues. «Sie wollen keinen Auf- und Abstieg, sie wollen kein pyramidales System, sie wollen keine geschlossenen Ligen.» Bei dem Treffen hätten 244 Vereine teilgenommen.

In einem Brief an die Mitglieder der Europäischen Club-Vereinigung hatte deren Chef Andrea Agnelli Pläne für ein Europapokalsystem offenbart, das nicht mehr ausschließlich auf einer Qualifikation über die nationalen Ligen beruht. «Die nationalen Wettbewerbe müssen die Basis für internationale Wettbewerbe sein», konterte Olsson. «Wenn das nicht passiert, werden wir das Interesse der Fans verlieren.»

Die ECA hatte im März ihre Gespräche mit der Europäischen Fußball-Union UEFA über eine Reform der internationalen Wettbewerbe aufgenommen. Von 2024 an könnte es eine dreistufige Champions League geben. Wochenendspiele hatte Agnelli, Chef von Juventus Turin, explizit nicht ausgeschlossen.

Am Rande der Sitzung sagte ECA-Vizechef Edwin van der Sar, dass Spiele am Wochenende nicht im Konzept stehen würden. «Es gibt viele Gespräche über Dinge, die nicht stimmen.»

«Es kann keine Entscheidung ohne die Ligen getroffen werden», sagte Javier Tebas, Präsident der spanischen Primera Division. Er gehe darüber hinaus nicht davon aus, dass die größten Clubs Europas sich in einer eigenen Liga organisieren werden. «Es ist mehr ein Bluff», sagte Tebas. Am Mittwoch wollen sich die Ligen-Vertreter mit dem UEFA-Exekutivkomitee zu Beratungen treffen.

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