Für einmal lauter erfreuliche Ereignisse…

Erste Florida-Bananen, florierendes Fensterblatt, viele Eierfrüchte und Kanonenkugeln

Die Eierfrüchte sind in Thailand nur wenig bekannt, ganz zu Unrecht. Sie haben einen süßen, nussigen Geschmack. Fotos: hf
Die Eierfrüchte sind in Thailand nur wenig bekannt, ganz zu Unrecht. Sie haben einen süßen, nussigen Geschmack. Fotos: hf

Der überreichliche Regen geht wohl bald vorbei, und er hat immerhin bewirkt, dass nun auch Pflanzen üppig gedeihen, die bislang eher darbten.

Blick ins Innere der Eierfrucht.
Blick ins Innere der Eierfrucht.

Die Florida-Banane mit ihren panaschierten, attraktiven Blättern ist ein Blickfang im Garten. Ich hatte schon mehrere davon, doch alle waren irgendwie nicht sehr vital, gingen irgendwann kaputt. Nun hat eine erste dieser äußerst dekorativen Bananen Früchte geliefert, die mit ihren Streifen oder gelbweißen Einsprengseln auch sehr hübsch anzusehen sind.

Ungewöhnliches Fensterblatt

Sie sind nicht nur schön, sie schmecken auch gut.
Sie sind nicht nur schön, sie schmecken auch gut.

Vor gut anderthalb Jahren habe ich aus Kolumbien zwei „Große Fensterblätter“ (Monstera deliciosa) mitgebracht, eine Pflanze, die man in Europa als Zimmerpflanze kennt, die in tropischen Gefilden aber auch essbare Früchte liefert, die besonders delikat sein sollen. Aus den zwei Pflanzen, die man bis vor kurzem in Thailand nicht finden konnte, habe ich etwa ein Dutzend Ableger gewonnen, einige aber auch an Bäume angebracht, an denen sie heraufwachsen konnten. Die erfolgreichsten Exemplare sind bereits vier Meter hochgeklettert, wirklich monströs!

Und ich habe in der Zwischenzeit auch in Thailand Große Fensterblätter auftreiben können, die ganz außer-gewöhnlich aussehen mit ihren weiß-grünen Blättern. Von rund drei Dutzend kleinen Pflanzen sind mir etwa zehn geblieben, die nun wirklich kräftig wachsen, vielleicht weniger wegen des Regens als des Flüssigdüngers mit denen wir die Luftwurzeln regelmäßig besprühen.

Eierfrüchte wachsen ohne Ende

Sie ist keine reine Zierbanane, aber sehr schmuck.
Sie ist keine reine Zierbanane, aber sehr schmuck.

Auch ein Blickfang im Garten sind die Eierfrüchte an den großen Bäumen, die üppige grüne Blätter aufweisen. Die Canistel (Pouteria campechiana) liefern große gelbe Früchte die süßlich, angenehm nussig schmecken, ihre Konsistenz (deshalb der Name Eierfrucht) erinnert an gekochtes Eigelb. Es hat sicher sieben Jahre gedauert bis unsere größten Canistel-Bäume so richtig Früchte geliefert haben, aber jetzt dafür ausgesprochen viele. Und die Gartenbesucher, die sie natürlich kosten können, lieben sie allesamt. Mir schmeckt das süße Fruchtfleisch am besten im Joghurt, das es auch einladend gelb einfärbt, das Auge isst schließlich mit.

Dies ist ein äußerst anspru­chsloser Baum, der auch auf kargen Böden wächst, zunächst langsam, weil sich die Wurzeln tief und unerbittlich eingraben, dann aber geht ihm der Knopf auf und er prosperiert. Auch der Dauerregen hat offenbar nicht gerade geschadet, ganz im Gegenteil.

Endlich bleiben die „Kanonenkugeln“ auch hängen.
Endlich bleiben die „Kanonenkugeln“ auch hängen.

Sorgenkinder waren lange Zeit unsere Kanonenkugel-Bäume (Couroupita guianensis). Ich hatte vier Stück davon pflanzen lassen, nämlich einen sehr großen, der bereits diese fantastischen Blüten hervorbrachte und mit 18.000 Baht zu Buche schlug sowie drei mittelgroße, die noch gar nicht blühten und „nur“ 6.000 Baht pro Stück kosteten. Sporadisch blühte der teuerste Baum, aber nicht besonders gut, eine einzige „Kanonenkugel“ (genau so sehen die Früchte aus) blieb hängen, alle anderen fielen ab. Alle vier Bäume warfen sporadisch alle ihre Blätter ab, so dass ich jedes Mal dachte, sie seien hinüber, was aber nicht stimmte.

Und nun endlich, nach sicher fünf Jahren, prosperiert der größte und teuerste Baum, ist voll gehangen mit Blüten und den eigenartigen „Kanonenkugeln“. Ich denke, seine Wurzeln haben den nahegelegenen Komposthaufen angezapft und der Regen hat sicher auch geholfen!

Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite www.discovery-garden.net oder Facebookseite.

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