Fünf Verletzte nach schwerem Unfall im Gotthard-Tunnel

GÖSCHENEN (dpa) - Im Gotthard-Tunnel in der Schweiz ist ein Auto am Montag auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem Wohnmobil und einem Lieferwagen kollidiert.

Fünf Menschen wurden teils schwer verletzt, wie die Polizei des Kantons Uri berichtete. Das Auto sowie das Wohnmobil hatten niederländische Kennzeichen, der Lieferwagen kam aus Zürich. Die Verletzten seien aus dem Tunnel geborgen und mit dem Hubschrauber in Krankenhäuser geflogen worden. Der Tunnel wurde in beide Richtungen für mehrere Stunden gesperrt.

Der 1980 fertiggestellte Gotthard-Tunnel ist eine wichtige Nord-Süd-Achse durch die Alpen. Er ist rund 17 Kilometer lang und verbindet den südlichen Kanton Tessin mit der Innerschweiz. Er hat pro Richtung nur eine Fahrspur, und die Seiten sind lediglich durch eine markierte Sicherheitslinie voneinander getrennt. Bei einer Volksabstimmung stimmten die Schweizer 2016 für den Bau einer zweiten Röhre.

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Leserkommentare

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TheO Swisshai 22.08.19 07:17
@Rene Meyer / Richtigstellung
Parallel zum Straßentunnel wurde ein Rettungsstollen erstellt, der als Vorleistung für einen späteren Ausbau auf vier Fahrspuren betrachtet wurde. Der Vollausbau wurde aus Kostengründen zurückgestellt; erst bei entsprechendem Bedarf sollte die zweite Röhre ganz ausgebrochen und als Verkehrstunnel ausgerüstet werden. Aufgrund der hohen Anzahl von Lastwagen, die die neue Gotthardroute nutzte, wurde ein Ausbau auf politischem Wege blockiert und die Verlagerungspolitik ( von der Strasse auf die Schiene ) des Bundesrates schließlich im Februar 1994 durch den Volksentscheid zur Alpen-Initiative bestätigt. Ausserdem wurde bereits bei der Abstimmung zur 2. Röhre, die Bauzeit für die Jahre 2020 - 2027 angegeben, da die definitiven Planung für den 2. Straßentunnel erst nach dem Volksentscheid beginnen konnte. Für die Planung, Ausschreibung und Vergabe rechnete man mit 4 Jahren, für die Baukosten der 2. Röhre werden ca. 2.8 Milliarden Franken veranschlagt, der Bau des ersten Tunnels dauerte von 1970 -1980 und kostete damals rund 1 Milliarden Franken, teuerungsbereinigt also etwa fast gleich viel. Zum Vergleich, der Gotthard-Basistunnel ( Eisenbahn ) dauerte von 2000 - 2015 und kostete 12 Milliarden Franken. Auch wenn die Schweizer es nicht eilig haben, sind sie doch bisher voll im Zeitplan.
Rene Meyer 22.08.19 02:28
Nicht eilig
haben es bekanntlich die Schweizer. Im Jahre 2016 (für mich viel zu spät, aber auch das ist typisch für die Schweiz!) wurde einer zweiten Röhre zugestimmt. Jetzt schreiben wir das Jahr 2019 und es ist immer noch nichts verbessert!! Wie viel muss denn eigentlich noch passieren? - Zudem, wie konnte man eine so wichtige Verbindung überhaupt so gestalten? Und ich schätze, dass es heute das 10-fache kosten wird.