Fünf Arbeiter sterben in Pla-Ra-Fabrik

Foto: The Nation
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PHETCHABUN: In einer Fabrik in Lomsak in der Provinz Phetchabun, die sich auf die Herstellung von Pla Ra, einem traditionellen fermentierten Fischprodukt, spezialisiert hat, wurden am Montagabend (9. Dezember 2024) fünf Arbeiter tot aufgefunden. Die Opfer wurden in einer Jauchegrube des Betriebes entdeckt, wie die Phetchabun Ruamkatanyu Foundation berichtete.

Gegen 18.00 Uhr wurden Rettungskräfte alarmiert, nachdem ein Zeuge den leblosen Körper eines der Arbeiter in der Grube treiben sah. Die Grube misst 2 x 2 Meter und ist 2 Meter tief. Winai, ein Mitarbeiter der Fabrik, erklärte, dass er zum Zeitpunkt des Vorfalls auf Lieferfahrt war. Bei seiner Rückkehr fand er die Fabrik verlassen und seine Kollegen verstorben vor.

Foto: The Nation
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Pol Maj Gen Saranai Khongmuang, der örtliche Polizeichef, vermutet, dass einer der Arbeiter in die Grube gestiegen sei, um Reinigungsarbeiten durchzuführen und durch den intensiven Gestank der Gärung ohnmächtig wurde. Es wird angenommen, dass die anderen Arbeiter ihm zu Hilfe eilen wollten und dabei ähnlich ums Leben kamen.

Die genaue Todesursache bleibt jedoch ungewiss, bis die Ergebnisse der Autopsie vorliegen. Um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten und eine ordnungsgemäße Untersuchung des Vorfalls zu ermöglichen, wurden Ventilatoren installiert, um die Grube von den gefährlichen Gasen zu befreien.

Weitere Untersuchungen sind im Gange, um die genauen Umstände zu klären, die zu diesem bedauerlichen Vorfall geführt haben.

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Oliver Harms 11.12.24 12:06
Kommt vor
Jedes Jahr verunglücken auf diese Art hauptsächlich Landwirte in DACH tödlich,aber auch andere Berufsgruppen sind betroffen z.B.bei Arbeiten in Silos und der Kanalisation.Im Haushalt durch defekte Gasthermen und Gasheizung.
Kohlenmonoxid der unsichtbare geruchlose Tot der nur durch Messungen festgestellt werden kann.
joe bachmann 11.12.24 05:30
dieser unfall ist nicht anders zu werten als die vielen unfälle auf bauernhöfen in DACH und weltweit, wo bauern in futtersilos einsteigen und ersticken. manche werden entdeckt und der z.b. vater oder sohn will helfen, steigt ebenfalls schnell ein und erstickt leider gleich auch noch.
das geschah schon hundertfach oder mehr und wird immer wieder mal passieren - trotz eindringlicher warnungen und wieder besseres wissen.
Tom​ 11.12.24 03:00
@Chris Jomtien
Erst einmal - es tut mir immer leid, wenn Menschen unnötig sterben. Trotzdem liegt hier die traurige Fehlerkette eindeutig auf der Hand. Von "Dümmlichkeit" war meinerseits übrigens nie die Rede, bitte nichts unterstellen. Denn für ihre mangelhafte Ausbildung können diese Menschen nichts. Sie sind in jeder Hinsicht Opfer. Ansonsten, einfach mal (wieder dieser Rat) vor die Tür gehen und zum Beispiel die Arbeiten auf Baustellen beobachten. Spätestens dann verbietet sich der Vergleich mit Unfällen in den DACH-Ländern.
Tom​ 11.12.24 03:00
@Chris Jomtien
Zusatz: Ich sehe gerade, dass das Wort "dümmlich" von @Andreas Hamm verwendet wurde. Insofern bin ich da raus und fühle mich in dem Punkt nicht angesprochen. Zum Rest meiner Aussage stehe ich natürlich.
Chris Jomtien 10.12.24 22:10
Mangelhafte Erziehung und fehlende Empathie
Es ist wiederlich den Verstorbenen fehlende Bildung und sogar Dümmlichkeit zu unterstellen.
Ähnlich geartete Unfälle passieren immer wieder und überall auf der Welt, auch in Deutschland Österreich und in der Schweiz.

Wenn eine Person in Not gerät und in Panik um Hilfe fleht, ist es völlig normal das Andere augenblicklich zu Hilfe eilen. An gefährliche Gase denken in dem Moment die Wenigsten. Zudem ist in einer solchen Situation weder Zeit zum Nachdenken noch um irgendwelche Hilfsmittel zu suchen.

Möglicherweise hätte eine regelmäßige Schulung aller Mitarbeiter und ein Sicherheitsbeauftragter (m/w/d), der die Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen überwacht, den Tod einiger dieser Menschen verhindert.
Aber wir wissen es nicht. Nur wer bei dem Unglück dabei war kann darüber urteilen.
Tom​ 10.12.24 20:20
Systemisch
Erst einmal ist ein Menschenleben in TH nicht so viel wert, wie in anderen Kulturkreisen, was ich aber absolut nicht wertend meine! Ich beobachte nur und verurteile nicht. Demzufolge sind sich auch viele Arbeitgeber nicht vollends ihrer grossen Verantwortung bewusst. Aber, am Anfang steht immer und immer wieder die Schulbildung. Was dort an Grundlagen versäumt wird, ist teilweise irreparabel. Kommt dann noch eine mangelhafte (oder keine) Berufsausbildung dazu, geschehen vermehrt tragische Unfälle. So gesehen, so tragisch wie normal.
Andreas Hamm 10.12.24 16:30
Da steigen die dann nacheinander in die Grube und geben den Löffel ab. Ganz schön dümmlich. Gab es keine Aufklärung des Fabrikbesitzers über die Gefahren bei dieser Arbeit? Und zu ergreifende Manahme bei einem Unfall? Der Besitzer sollte sich doch auf Grund seiner (langjährigen ) Erfahrung über die Gefahren mit Gär- und Faulgasen auskennen. Wieder ein Fall von Sorglosigkeit und falschem Aktionismus.