Freunde und Verwandte trauern um verunglückten Fußballprofi Sala

Foto: epa/Javier Escobar
Foto: epa/Javier Escobar

PROGRESO (dpa) - Der Stürmer hatte eine glänzende Karriere vor sich, war gerade für eine Millionensumme nach Wales gewechselt. Doch beim Flug zu seinem neuen Club kommt er im Ärmelkanal ums Leben. Seine letzte Reise führt ihn nun in sein Heimatdorf in der argentinischen Provinz.

Emiliano Sala ist an den Ort zurückgekehrt, an dem einst alles begann. In seinem Heimatdorf Progreso nahmen am Wochenende Freunde und Verwandte Abschied von dem bei einem Flugzeugabsturz über dem Ärmelkanal verunglückten argentinischen Fußballprofi. Im Sportverein San Martín wurde sein Sarg aufgebahrt - bedeckt mit der schwarz-roten Fahne seines Clubs aus Kindertagen. Auf einem Foto des Fußballers stand: «Dein Erbe ist für die Ewigkeit.»

Zahlreiche Menschen erwiesen dem berühmtesten Sohn des kleinen Dorfes in der Provinz Santa Fe die letzte Ehre. Als der Sarg vom Clubhaus zu einem Leichenwagen getragen wurde, brandete minutenlanger Applaus auf. Salas Überreste sollten in der Provinzhauptstadt Santa Fe eingeäschert werden. «Er hat den gleichen Stolz für Progreso empfunden, wie wir für ihn», sagte Bürgermeister Julio Müller. «Es war gegenseitige Liebe.»

Der 28-Jährige war am 21. Januar beim Flug von Frankreich nach Wales mit einer Propellermaschine über dem Ärmelkanal abgestürzt. Der zuvor für den FC Nantes aktive Fußballer war nach einem Millionentransfer auf dem Weg zu seinem neuen Verein Cardiff City. Nach fast zweiwöchiger Suche wurde das Flugzeug am Meeresgrund entdeckt.

Unter den Trauergästen waren Nicolas Pallois, Verteidiger beim FC Nantes und Salas bester Freund, und der Generalsekretär des französischen Clubs, Loïc Morin. Mit Trainer Neil Warnock und Generaldirektor Ken Choo kamen auch Vertreter von Salas neuem Verein Cardiff City zu der Trauerfeier in der argentinischen Provinz. «Das ganze Dorf ist vereint», sagte Warnock.

Im Sportverein San Martín hatte Sala als Kind und Jugendlicher Fußball gespielt. Seine gesamte Profikarriere bestritt er allerdings in Frankreich. «Jetzt spielt er auf einem anderen Feld, da oben», sagte sein Trainer aus Kindertagen, Diego Solís, der Zeitung «La Nación».

Jedes Jahr kam Sala zurück in sein Dorf, veranstaltete Grillabende und spielte Fußball mit seinen Freunden. «Er war ein außergewöhnlicher Junge, er hat alles alleine geschafft», sagte sein ehemaliger Agent Nicolás Higuaín. «Er hat nie bei einem großen Club in Buenos Aires gespielt, sondern hat es aus der Provinz bis nach Nantes geschafft. Er hat alles dafür getan, um seiner Familie zu helfen.»

Am Ärmelkanal dauert die Suche nach dem Piloten der Unglücksmaschine an: David Ibbotson aus dem englischen Crowle wird immer noch vermisst. Mit Hilfe einer Spendenkampagne soll die Suche nach seiner Leiche wieder aufgenommen werden. Bislang sind mehr als 240.000 Pfund (über 270.000 Euro) zusammengekommen. «Er hätte auch nicht aufgehört, nach mir zu suchen», sagte seine Tochter kürzlich im britischen Fernsehen. Das Wrack der einmotorigen Propellermaschine soll in knapp 70 Meter Tiefe vor der Insel Guernsey liegen bleiben.

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