«Zukunft in euren Händen»

Franziskus an junge Menschen 

Papst Franziskus (2.v.l) schaut sich traditionelle Tänzer an, die im Märtyrerstadion auftreten. Foto: Gregorio Borgia/Ap/dpa
Papst Franziskus (2.v.l) schaut sich traditionelle Tänzer an, die im Märtyrerstadion auftreten. Foto: Gregorio Borgia/Ap/dpa

KINSHASA: Papst Franziskus setzt auf die jungen Leute, um Afrika in eine bessere Zukunft mit weniger Konflikten, Leid und Korruption zu führen. Bei einem farbenfrohen und fröhlichen Treffen mit rund 65.000 Gläubigen am Donnerstag im Fußballstadion von Kinshasa ermutigte das katholische Kirchenoberhaupt die Menschen in der Demokratischen Republik Kongo, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

«Lasst euch nicht von Einzelpersonen oder Gruppen manipulieren, die versuchen, euch zu benutzen, um euer Land in der Spirale von Gewalt und Instabilität zu halten, um es weiterhin ohne Rücksicht auf irgendjemanden zu kontrollieren», sagte der Pontifex im Märtyrer-Stadion. «Seid ihr diejenigen, die die Gesellschaft verwandeln, die Böses in Gutes verwandeln, Hass in Liebe, Krieg in Frieden. Wollt ihr das sein? Wenn ihr es wollt, ist es möglich.»

Der Papst besucht in dieser Woche den Kongo und reist am Freitag weiter in den Südsudan. Die beiden Länder wurden zuletzt wieder von blutigen Konflikten geplagt, vor allem im Ostkongo eskalierte die Gewalt. Am Mittwochabend hatte Franziskus in Kinshasa Gewaltopfer aus jener Region getroffen. Diese berichteten von unvorstellbaren Gräueltaten, die sie selbst oder Angehörige erleiden mussten.

Der Papst sieht Korruption und Gier als Hauptgründe des Übels. «Wenn dir jemand einen Umschlag entgegenstreckt, dir Gefälligkeiten und Reichtum verspricht, dann tappe nicht in die Falle, lass dich nicht täuschen, lass dich nicht von dem Sumpf des Bösen verschlingen», ermahnte er die jungen Menschen im Stadion. Der Papst forderte sie auf, gemeinsam «Nein zur Korruption!» zu rufen. Dem kamen die jungen Leute auf den Rängen euphorisch nach und drehten sich dabei spontan zur VIP-Tribüne, auf der auch Politiker saßen.

Afrika sei nicht nur reich an Bodenschätzen und Ressourcen, sondern vor allem an Menschen und Ideen, hatte Franziskus in dieser Woche betont. «Überwindet gemeinsam den lähmenden Pessimismus», rief er nun den jungen Leuten zu. «Die Demokratische Republik Kongo erwartet von euch eine andere Zukunft, denn die Zukunft liegt in euren Händen.»

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