Frankreichs Regierung zufrieden mit Start von Corona-Warn-App

Eine Außenansicht des Gebäudes, das zum französischen Präsidenten-Elysee-Palast in Paris gehört. Foto: epa/Christophe Petit Tesson
Eine Außenansicht des Gebäudes, das zum französischen Präsidenten-Elysee-Palast in Paris gehört. Foto: epa/Christophe Petit Tesson

PARIS: Frankreichs Regierung hat sich zufrieden mit dem Start der Coronavirus-Warn-App «StopCovid» gezeigt. Rund 600.000 Menschen hätten die Anwendung bereits heruntergeladen, sagte der Staatssekretär für Digitales, Cédric O, am Mittwoch im Fernsehsender France 2. Die Regierung habe kein gesetztes Ziel für die Zahl der Downloads gehabt. Damit die App aber wirksam sei, müsste sie von mehreren Millionen Französinnen und Franzosen genutzt werden, betonte O. «Ab den ersten Downloads verhindert die Anwendung Infektionen, Erkrankungen und sogar Todesfälle.» Die kostenlose Anwendung ist seit Dienstag verfügbar.

«StopCovid» soll mit Hilfe von Bluetooth-Signalen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Bürger sollen dann gewarnt werden, falls sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten haben. Die Anwendung ist für Android-Geräte in Googles App-Plattform Play Store und für iPhones mit dem Betriebssystem iOS im App-Store von Apple verfügbar. Nutzer monierten in Kommentaren, dass die Verbindung per Bluetooth zu viel Akkuleistung verbrauche. Auch dass die App nur geöffnet funktioniere stieß auf Kritik. Bei einigen Nutzern gab es laut Kommentaren zum Start Verzögerungen beim Laden der Anwendung.

Experten hatten bereits im Vorfeld kritisiert, dass die französische App nicht von den Schnittstellen Gebrauch macht, die Apple und Google für Corona-Tracing-Apps kürzlich für ihre Betriebssysteme iOS und Android bereitstellten. Das kann zu Problemen wie eben dem höheren Stromverbrauch und einer weniger zuverlässigen Bluetooth-Erkennung führen. Außerdem gab es datenschutzrechtliche Bedenken. Ein zentraler Unterschied zwischen den Lösungen der US-Konzerne und der Franzosen ist, wo der Abgleich der Daten stattfindet. Beim Konzept der Franzosen werden die Daten auf einem zentralen Server abgeglichen. Datenschützer hatten das kritisiert und die dezentrale Lösung bei Apple und Google bevorzugt.

Frankreich wurde von der Covid-19-Pandemie schwer getroffen. Bisher starben fast 29.000 Menschen.

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