Parlament billigt Einschränkungen für Ungeimpfte

Die Menschen erhalten den Impfstoff gegen COVID-19 in einem großen Covid-19-Impfzentrum. Foto: epa/Christophe Petit Tesson
Die Menschen erhalten den Impfstoff gegen COVID-19 in einem großen Covid-19-Impfzentrum. Foto: epa/Christophe Petit Tesson

PARIS: Das französische Parlament hat im Kampf gegen die fünfte Corona-Welle drastischen Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte endgültig zugestimmt. In der Nationalversammlung sprachen sich am Sonntagabend 215 Abgeordnete dafür aus, 58 stimmten dagegen. Sieben Abgeordnete enthielten sich. Das Gesetz sieht vor, dass ungeimpfte Menschen ab 16 Jahren künftig keinen Zugang mehr zu Gastronomie, Kultureinrichtungen und dem Fernverkehr haben sollen.

Frankreichs Regierung will angesichts enorm hoher Infektionszahlen weitere Anreize für eine Corona-Impfung setzen. Mit der Regelung soll der aktuell geltende Gesundheitspass, der Nachweis über eine Impfung, eine Genesung oder einen aktuellen negativen Corona-Test gibt, zum Impfpass umgewandelt werden. Ein negativer Test reicht damit bald nicht mehr aus, um Zugang zu zahlreichen Orten zu bekommen.

Ursprünglich sollte die Regelung bereits zum 15. Januar greifen. Wegen hitziger Debatten in der Nationalversammlung sowie zwischen den beiden Parlamentskammern verzögerte sich das Vorhaben. Wann genau die Neuerung in Kraft tritt, ist noch unklar. Einzelne Abgeordnete hatten angekündigt, den Verfassungsrat wegen des Textes anrufen zu wollen.

In den vergangenen Wochen waren die Infektionszahlen in Frankreich rapide angestiegen. Zuletzt lag die registrierte Zahl der Ansteckungen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner landesweit bei etwa 2829.

Aus Protest gegen die geplanten Einschränkungen sowie die Corona-Politik der Regierung waren am Samstag in verschiedenen französischen Städten etwa 54.000 Menschen auf die Straße gegangen. Für Aufsehen sorgte dabei ein Foto rechter Demonstranten, die ihre Arme schräg nach oben streckten - aus Sicht mancher Beobachter zum Hitlergruß. Innenminister Gérald Darmanin schrieb, dass auf sein Bitten hin die Justiz informiert worden sei.

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Bernd Lange 17.01.22 21:50
@Mehlig Solidar heißt sich der Allgemeinheit
zu unterwerfen--kein eigenes Süppchen zum Ausnutzen der Allgemeinheit!
Bernd Lange 17.01.22 20:50
Testen Kostenlos auf Kostendes "Staates"
..der Allgemeinheit--wer das so will muss die Testkosten möglichst teuer selbst bezahlen--und wenn er erkrankt als Ungeimpfter auch die Kosten im Krankenhaus--nicht die Allgemeinheit, die geimpft sind!
Jürgen Franke 17.01.22 16:40
Durch die Tatsache, dass ein negativer Test
nicht mehr ausreicht, um am öffentlichen Leben in Frankreich teilzunehmen, ist der Beweis erbracht, dass es der Regierung nur ums Impfen geht.
Thorsten Haase 17.01.22 15:50
Wirklich
@Hartmut Wirth
Ich glaube eher sie können nicht lesen. Genau wer sich nicht Gentherapiern lassen will soll gezwungen werden. Viel Spaß beim Boostern. Sie werden noch an meine Worte denken *555*
@Joerg Obermeier
Sie meinen Gehirn gewaschene Lemminge ? Freiheit erkämpft man sich :)
Thorsten Haase 17.01.22 12:40
Einschränkungen ?
Sehr lustig das als Einschränkungen zu verkaufen. Gesunde Menschen werden ihrer Freiheit beraubt ! Willkommen in der EU-Diktatur 2022 !!!