Frankreich unterstützt Irakim Kampf gegen IS

Ellenbogenschläge des französischen Präsidenten Emmanuel Macron während einer Pressekonferenz mit dem irakischen Präsidenten Barham Salih (R) im Präsidentenpalast in Bagdad. Foto: epa/Murtaja Lateef
Ellenbogenschläge des französischen Präsidenten Emmanuel Macron während einer Pressekonferenz mit dem irakischen Präsidenten Barham Salih (R) im Präsidentenpalast in Bagdad. Foto: epa/Murtaja Lateef

BAGDAD: Nach seinem Besuch im Libanon ist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch in Bagdad mit dem irakischen Präsidenten Barham Saleh zusammengetroffen. Anschließend würdigte Saleh Frankreichs Rolle im Irak im Angesicht von Terrorismus und Extremismus. Man brauche die Unterstützung von Freunden, den Wiederaufbau betroffener Gebiete und ein Ende der Finanzierung des Terrorismus, sagte er. Der Irak dürfe nicht «zu einem Schlachtfeld» für Stellvertreterkonflikte zwischen anderen Staaten werden.

Frankreich unterstütze die Schritte gegen Dschihadisten im Irak weiterhin mit voller Kraft, sagte Macron. «Der Kampf geht weiter.» Die internationale Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei weiterhin stark. Zwar sei der IS territorial besiegt, die Terrormiliz stelle aber weiterhin eine Gefahr für das irakische Volk, die Region und Frankreich dar, so Macron.

Soziale Stabilität sei nun wichtig, um Rückeroberungen von Gebieten durch den IS zu verhindern, sagte Frankreichs Staatschef. Macron wollte in Bagdad in Abstimmung mit den Vereinten Nationen eine Initiative starten, um die Eigenständigkeit des Landes zu stärken, wie er am Vorabend in Libanons Hauptstadt Beirut erklärt hatte.

Auf Twitter betonte Macron zuvor die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der beiden Länder gegen den IS. «Unsere kollektive Sicherheit und die regionale Stabilität stehen auf dem Spiel», erklärte Macron. Französische und irakische Soldaten kämpften im Rahmen der Militäroperation Chammal «Seite an Seite, um die endgültige Niederlage der Dschihadisten sicherzustellen». Chammal ist Frankreichs Beitrag zur internationalen Koalition gegen den IS.

Die Reise in das Krisenland war kurzfristig angesetzt worden. Der Irak leidet noch immer unter den Folgen des Kampfes gegen den IS. Die Dschihadisten kontrollieren dort zwar keine Gebiete mehr, sind aber weiterhin aktiv. Proiranische Milizen haben zudem mehrfach Militärstützpunkte angegriffen, die auch US-Truppen nutzen. Sie fordern den Abzug der US-Armee.

Die Corona-Pandemie hat die Krise im Irak weiter verschärft. Das Land hatte zuletzt in der Region die höchsten Zahlen an täglichen Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt registrierten die Behörden bislang mehr als 238.000 Corona-Fälle und mehr als 7100 Tote.

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