Verkürzung der Quarantänezeit nach Corona-Infektion

Der französische Gesundheitsminister Olivier Veran spricht während einer Pressekonferenz über die Situation der andauernden Coronavirus-COVID-19-Pandemie. Foto: epa/Christophe Archambault / Pool
Der französische Gesundheitsminister Olivier Veran spricht während einer Pressekonferenz über die Situation der andauernden Coronavirus-COVID-19-Pandemie. Foto: epa/Christophe Archambault / Pool

PARIS: Frankreich prüft, ob die Quarantänezeit für Corona-Infizierte und deren Kontaktpersonen verkürzt werden kann. Derzeit stehe im Raum, die Quarantäne-Vorgaben von 14 auf sieben Tage zu reduzieren, sagte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag dem Radiosender France Inter. Der Wissenschaftsrat, der die französische Regierung berät, habe sich dafür ausgesprochen, erklärte Véran. Eine Entscheidung darüber solle aber erst am Freitag bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates getroffen werden. So bleibe Zeit, noch weitere Meinungen von Experten dazu einzuholen.

Die Gründe für eine Verkürzung der Quarantäne-Zeit seien nicht wirtschaftlich, betonte Véran. «Man ist vor allem in den ersten fünf Tagen ansteckend, nachdem entweder Symptome aufgetreten sind oder nach einem positivem Test», sagte der Minister. Nach einer Woche sei das Ansteckungsrisiko nur noch sehr gering. Mit der Reduzierung soll die Selbstisolation in der Bevölkerung besser akzeptiert werden, erklärte Véran. Die Realität habe gezeigt, dass sich viele Französinnen und Franzosen nicht an die 14-Tage-Quarantäne hielten.

Staatschef Emmanuel Macron rief die Bevölkerung zu mehr Achtsamkeit im Bezug auf die Abstands- und Hygieneregeln auf, vor allem im privaten Kreis. Gerade bei Privat- oder Familienfeiern könne es zu Ansteckungen kommen, sagte Macron während einer Reise in die Auvergne. Am Freitag werde über weitere Maßnahmen im Kampf gegen das Virus debattiert, kündigte er an.

Frankreich ist von der Corona-Pandemie schwer getroffen worden. Bisher wurden mehr als 30.700 Tote registriert. Die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt wieder gestiegen. Der Großraum Île-de-France mit der Hauptstadt Paris und die Region Côte d'Azur gelten als Risikogebiete. Auch in anderen Landesteilen zirkuliert das Virus nach Behördeneinschätzungen aktiv.

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