FPÖ-Autor des «Ratten-Gedichts» tritt als Vizebürgermeister zurück

Archivbild: epa/Andreas Schaad
Archivbild: epa/Andreas Schaad

BRAUNAU/WIEN (dpa) - Nach den Diskussionen über ein rassistisches Gedicht in einem Parteiblatt der FPÖ ist der Autor vom Amt des Vizebürgermeisters von Braunau in Österreich zurückgetreten.

«Er hat im wahrsten Sinn des Wortes in den politischen Müll gegriffen», sagte Parteichef Heinz-Christian Strache am Dienstag bei einer Pressekonferenz, bei der er auch den Rücktritt des Politikers verkündete. Das Gedicht stelle ein Fehlverhalten dar, das nicht mit den Grundsätzen der FPÖ vereinbar sei. Nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA bestätigte der FPÖ-Chef in Oberösterreich, Manfred Haimbuchner, den Rücktritt.

Das Gedicht, verfasst vom Braunauer Vizebürgermeister Christian Schilcher, hatte am Wochenende für Diskussionen und eine scharfe Reaktion von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gesorgt. In dem Gedicht wurden Menschen mit Ratten verglichen, zudem wurde über Migranten hergezogen. Unter anderem hieß es dort: «So, wie wir hier unten leben,/ müssen and're Ratten eben,/ die als Gäst' oder Migranten,/ auch die, die wir noch gar nicht kannten,/ die Art zu leben mit uns teilen!/ Oder rasch von dannen eilen!» Kurz bezeichnete die Wortwahl als «abscheulich, menschenverachtend sowie zutiefst rassistisch». Den Rücktritt bewertete er am Dienstag als «die einzig logische Konsequenz».

Der Autor des Gedichts hatte sich am Montag für seine Wortwahl entschuldigt. «Ich wollte mit meinem Text provozieren, aber keinesfalls beleidigen oder gar jemanden verletzen», teilte er mit.

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