«Jeder liebt Niki»

​Formel-1-Tribut an Lauda in Monaco

Der französische Formel-1-Fahrer Pierre Gasly (vorne) von Aston Martin Red Bull Racing und der deutsche Fahrer Sebastian Vettel von Scuderia Ferrari im Einsatz beim Qualifying des Formel-1-Grand-Prix von Monaco. Foto: epa/Valdrin Xhemaj
Der französische Formel-1-Fahrer Pierre Gasly (vorne) von Aston Martin Red Bull Racing und der deutsche Fahrer Sebastian Vettel von Scuderia Ferrari im Einsatz beim Qualifying des Formel-1-Grand-Prix von Monaco. Foto: epa/Valdrin Xhemaj

MONTE CARLO (dpa) - Der Formel-1-Klassiker in Monaco steht im Zeichen des Gedenkens an Niki Lauda. In der Mitte stand ein alter Helm des Ex-Weltmeisters. Alle Fahrer drumherum. Es wurde ganz leise vor dem Spektakel im Fürstentum.

Es war ein bewegender Moment: Die Formel 1 gedachte der Rennlegende Niki Lauda. Es wurde ganz leise vor dem Rennspektakel am Sonntag in Monte Carlo. Die 20 Fahrer stellten sich auf der Start- und Zielgeraden in einem Kreis zusammen, angeführt vom Lauda-Vertrauten Lewis Hamilton. In der Mitte auf einem schwarzen Sockel lag ein alter Helm des am Montag gestorbenen dreimaligen Weltmeisters. In rot - der Farbe, die beim Großen Preis von Monaco auch der Helm von Titelverteidiger Hamilton trug. «Jeder liebt Niki», sagte der Brite.

Als die Schweigeminute vorbei war, ertönten die Hupen der unzähligen Jachten im Hafen des Fürstentums. Alle Mercedes-Mitarbeiter trugen rote Kappen und schwarze Armbinden.

Hamilton hatte auf der Rückseite seines Helms auch den Namen seines Freundes geschrieben. Lauda war maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass Hamilton zur Saison 2013 von McLaren zum deutschen Werksteam Mercedes gekommen war.

Seit einschließlich 2014 gewann Hamilton viermal den WM-Titel und ist mit insgesamt fünf auf dem besten Weg, sogar die sieben Triumphe von Schumacher einzustellen. Mit seiner Pole Position am Samstag in Monte Carlo überholte er Schumacher bereits mit der Marke der meisten Poles für ein Team: Schumacher war für Ferrari 58 Mal auf den ersten Startplatz gefahren, Hamilton für Mercedes 59 Mal.

Aus Trauer um Lauda hatten Hamilton und auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Mittwoch sämtliche Medientermine abgesagt. «Ich fühle mich wie ein Zombie», sagte Wolff tags darauf. Lauda arbeitete seit Ende 2012 als Oberaufseher beim Mercedes-Team eng mit seinem österreichischen Landsmann Wolff zusammen.

Laudas Tod hatte in der gesamten Formel 1 große Bestürzung ausgelöst. Er war ein Fahrer, den alle bewunderten. Dazu trugen seine Erfolge bei, aber auch seine einzigartige Rennvita durch den Feuerunfall auf dem Nürburgring 1976 und Laudas Comeback 42 Tage später. Lauda war aber auch bekannt für seine unverblümte direkte Ansprache.

Vettel trat in Monaco wie auch Hamilton mit einer Sonderlackierung seines Helms an. Mercedes lackierte zudem den Cockpitzschutz rot. Alle Piloten trugen bei der Fahrerparade rote Kappen mit weißer Aufschrift «NIKI». Lauda wird am Mittwoch im Wiener Stephansdom in einem geschlossenen Sarg aufgebahrt.

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