Formel-1-Rückkehr in die Türkei: Vettels gute Erinnerungen

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

ISTANBUL: Lewis Hamilton steht unmittelbar vor seinem siebten Titelgewinn in der Formel 1. Schon in Istanbul kann es soweit sein. Sebastian Vettel bleiben nur die positiven Gedanken an die Vergangenheit.

Nach neun Jahren Pause macht die Formel 1 wieder Station in der Türkei. Lewis Hamilton kann dort am Sonntag (11.10 Uhr/RTL und Sky) zum siebten Mal Weltmeister werden und die Bestmarke von Rekordchampion Michael Schumacher einstellen. Sebastian Vettel ist vor dem Grand Prix in seinem Ferrari wieder nur Statist, dabei hat der Hesse so gute Erinnerungen an den Kurs östlich von Istanbul.

Kann Hamilton auf dem Weg zum Titel noch aufgehalten werden?

Nein. Ein Sieg reicht dem Mercedes-Piloten sicher, um sich schon im viertletzten Saisonlauf erneut den Gewinn der Weltmeisterschaft zu sichern. Und selbst wenn das nicht gelingt, gibt es reichlich weitere Szenarien, wie der 35 Jahre alte Brite triumphieren kann. Ohnehin kann ihn nur noch Teamkollege Valtteri Bottas aufhalten, derzeit beträgt Hamiltons Vorsprung komfortable 85 Zähler. Hat er nach diesem Grand Prix mindestens 78 Punkte Polster, ist er nicht mehr aufzuhalten. Bei Punktgleichheit entscheidet die Zahl der Siege. Hier kann Bottas Hamilton nicht mehr gefährlich werden.

Freut sich Sebastian Vettel auf die Rückkehr nach Istanbul?

Seine aktuelle Situation mit dem enttäuschenden 14. Platz in der WM-Wertung und der weiterhin lahmende Ferrari geben wenig Anlass dazu. Allerdings hat der 33-Jährige spezielle Erinnerungen. 2006 absolvierte er seine ersten Trainingseinheiten im BMW bei einem Formel-1-Wochenende und schloss diesen Tag überraschend gleich als Schnellster ab. Im Red Bull gewann Vettel auf dem Weg zu seinem zweiten WM-Titel 2011 den bisher letzten Großen Preis der Türkei und sicherte sich dabei auch die Pole Position.

Was passiert gerade auf dem Fahrermarkt?

Nicht viel. Mit Spannung wird die Vertragsverlängerung von Hamilton bei Mercedes erwartet. Schnell passieren könnte das nach der erfolgreichen Titelverteidigung. Mick Schumacher gilt weiterhin als Kandidat auf einen der beiden frei werdenden Sitze beim US-Rennstall Haas. Nico Hülkenberg hofft nach seinem Aus bei Renault im Vorjahr auf die dauerhafte Rückkehr in die Formel 1. Er könnte im besten Fall einen Platz bei Ex-Seriensieger Red Bull bekommen, wenn das Team nicht mit Alexander Albon verlängert.

Warum wird plötzlich wieder in der Türkei gefahren?

Die Rennabsagen und Verschiebungen durch die Corona-Krise machten die Rückkehr des Istanbul Park Circuit möglich. Die Verantwortlichen hofften zunächst auf bis zu 100.000 Fans an der Strecke, doch die Pandemie lässt das nicht zu. «Wir sind bereit, die besten Gastgeber für die Formel 1 zu sein», twitterte der türkische Sportminister Mehmet Kasapoglu. 58 Runden erwarten die Fahrer auf dem 5,338 Kilometer langen Kurs, den der Deutsche Hermann Tilke entwarf.

Wie dramatisch ist die Corona-Situation in der Türkei derzeit?

Unklar. Wie heftig die Türkei von der Pandemie betroffen ist, lässt sich schwer einschätzen. Die Regierung gibt nur die Zahl der Infizierten mit Symptomen an und nicht die gesamten Fallzahlen. Die türkische Ärztevereinigung warnt immer wieder vor steigenden Fallzahlen. Da die Formel 1 in einer eigenen Blase weitgehend ohne Kontakte zur Außenwelt stattfindet und die Rennserie selbst viele Sicherheitsmaßnahmen getroffen hat, soll das Risiko gering sein.

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