Flugzeugentführeran Ägypten ausgeliefert

Maschine der Fluggesellschaft Egyptair. Archivbild: epa/Khaled Elfiqi
Maschine der Fluggesellschaft Egyptair. Archivbild: epa/Khaled Elfiqi

NIKOSIA (dpa) - Ein Ägypter, der im März 2016 ein ägyptisches Passagierflugzeug nach Zypern entführt hatte, wurde an sein Heimatland ausgeliefert. Dies teilte am Sonntag die zyprische Polizei mit. Bereits im November 2017 hatte der höchste zyprische Gerichtshof in Nikosia in letzter Instanz beschlossen, der Mann könne an Ägypten ausgeliefert werden, wie der Staatsrundfunk (RIK) berichtete. In seiner Heimat wurde der 60-Jährige zunächst für 15 Tage aufgrund laufender Ermittlungen festgenommen, wie die private Zeitung «Al-Masry al-Youm» berichtete.

Das Flugzeug der Fluggesellschaft Egyptair war am 29. März 2016 auf einem Inlandsflug von Alexandria nach Kairo unterwegs, als der Entführer es in seine Gewalt brachte. Er zwang die Piloten zur Landung in der zyprischen Hafenstadt Larnaka. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, trug er die Attrappe eines Sprengstoffgürtels. Gleich nach der Landung gab er die meisten seiner 72 Geiseln frei; schließlich konnten auch die übrigen Passagiere, die Besatzung und zuletzt der Pilot das Flugzeug verlassen.

Der Entführer ergab sich nach mehreren Stunden und beantragte Asyl mit der Begründung, er werde in seiner Heimat politisch verfolgt und könne nicht mit einem fairen Verfahren rechnen. Als Grund für die Entführung gab er an, seine Frau und die gemeinsamen Kinder sehen zu wollen, die auf Zypern lebten.

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