Urteil im Flüchtlingshelferin-Fall

Foto: epa/Fotolia
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MÜNSTER (dpa) - Nach dem gewaltsamen Tod einer deutschen Flüchtlingshelferin ist ein 28-jähriger Mann wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft verurteilt worden.

Die Richter am Schwurgericht Münster im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen sahen es am Mittwoch als erwiesen an, dass der Asylbewerber aus Nigeria im Februar 2017 auf offener Straße 21 Mal auf die 22 Jahre alte Studentin eingestochen hatte. Mit dem Urteil blieben sie unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die lebenslange Haft wegen Mordes beantragt hatte.

Der Nigerianer war 2015 nach Deutschland eingereist. In einer Flüchtlingsunterkunft in Ahaus im Münsterland hatte er die junge Frau kennengelernt. Zwischen beiden hatte es zwischenzeitlich auch eine kurze intime Beziehung gegeben, die aber schnell wieder beendet war. Laut Urteil hatte der Angeklagte bis zur Tat vergeblich versucht, die Studentin zurückzugewinnen. Sie habe sich massiv bedrängt gefühlt.

Nach den Feststellungen des Gerichts war der Angeklagte schließlich mit einem Messer und einem großen Rollkoffer vor dem Haus der Flüchtlingshelferin aufgetaucht und hatte immer wieder auf sie eingestochen. Anschließend habe er versucht, die stark blutende Frau in den mitgebrachten Koffer zu drücken. Erst als mehrere Anwohner aufgetaucht seien, habe er die Flucht ergriffen.

Der 28-Jährige war schließlich in Basel festgenommen worden. Im Prozess hatte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen geäußert. An seiner Täterschaft gibt es laut Gericht allerdings keinen Zweifel. Er hatte seine blutverschmierte Kleidung in der Flüchtlingsunterkunft zurückgelassen, bevor er in die Schweiz floh.

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