Florian Silbereisen wird schon 40 - oder erst?

Foto: epa/11.01.2020
Foto: epa/11.01.2020

MÜNCHEN: Mit seiner langjährigen Partnerin Helene Fischer war Florian Silbereisen so etwas wie die sehr deutsche Antwort auf Beyoncé und Jay-Z. Doch die Trennung tat seiner Karriere keinen Abbruch. Jetzt wird er 40.

Florian Silbereisen wird der Nachfolger von Dieter Bohlen. Die Schlagzeile aus dem Juni ist eigentlich keine. Zwar war damals durchaus neu, dass Silbereisen den etwas in die Jahre gekommenen Pop-Titan als RTL-Juror bei «Deutschland sucht den Superstar» beerbt. Aber dass er inzwischen mindestens genau so bekannt ist wie der frühere Modern Talking-Sänger, mindestens genau so omnipräsent und sogar noch viel häufiger auf den Titelblättern des Boulevard zu finden, das ist schon lange kein Geheimnis mehr.

An diesem Mittwoch (4. August) wird Silbereisen 40 Jahre alt. Was, schon? - könnte man fragen. Schließlich sieht er noch ganz frisch aus. Oder auch: Was, erst? Denn Silbereisen ist schon so lange im Schlagergeschäft, dass sich das eigentlich länger anfühlt als 40 Jahre.

Seinen Geburtstag feiert er dann auch standesgemäß auf der Bühne: Am 14. August zeigt das Erste «Die große Schlagerstrandparty zum Geburtstag». Mit großen, silbernen Luftballons ist Silbereisen auf dem Bild zur Ankündigung zu sehen: einer 40 für den runden Geburtstag und einer 30 für sein Bühnenjubiläum von drei Jahrzehnten.

«Ich bin ein absolutes Landei», sagte Silbereisen, der aus der Nähe von Passau stammt, kürzlich dem Magazin «Bunte quarterly». «Raus aus der Heimat und hinaus in die große Stadt? Diesen Moment gab es bei mir nie. Im Gegenteil.» Als Jugendlicher habe er auf Dorffesten, Hochzeiten und Geburtstagen gespielt und sei damit glücklich gewesen. «Dass ich irgendwann auf den ganz großen Bühnen stehen darf, war vielleicht ein Traum, aber nicht mein Plan.»

Für Pläne hat er auch kaum Zeit gehabt, denn er war erst knapp zehn Jahre alt, als es schon losging, als er seinen ersten Plattenvertrag bekam und seinen ersten Fernsehauftritt. So steht es auf seiner Homepage.

2002 moderierte er dann seine ersten Fernsehsendungen, 2004 hatte er seine erste Samstagabendshow - mit gerade einmal 22 Jahren und großen, ausladenden Gesten. Als Nachfolger von Carmen Nebel moderiert er regelmäßig die «Feste»-Shows rund um Volksmusik und Schlager, mit denen er auch auf Tournee geht.

Er hat in einem Film mit dem sprechenden Titel «König der Herzen» mitgespielt, die männliche Hauptrolle in dem Musical «Elisabeth» in Stuttgart gegeben - und im Laufe der Jahre mit erfreulichem Ergebnis an seiner lange Zeit etwas altertümlich anmutenden 80er-Jahre-Frisur gearbeitet.

Seit 2019 ist er als Nachfolger von Sascha Hehn sogar der jüngste Kapitän in der langen Geschichte des ZDF-«Traumschiffs». Eine Rolle, die ihm auch Spott eingebracht hat - nicht nur von Zuschauern, sondern auch von Kollegen. «Der Gegenwind war von Anfang an und immer wieder stark», schreibt das Erste in der Ankündigung der Geburtstagsshow. «Aber er hat es trotzdem geschafft.» Gerade erst hat er seinen Vertrag als Kapitän Max Parger bis 2024 verlängert.

Nach Angaben auf der Homepage ist er nicht nur im Deutschen Historischen Museum in Berlin vertreten, sondern auch im Haus der Geschichte in Bonn - neben Caterina Valente, Roy Black, Heino und Udo Jürgens als einer der größten deutschen Schlagerstars.

Den heute wohl größten Schlagerstar der Republik nannte Silbereisen jahrelang seine Lebensgefährtin: 2008 machten er und Helene Fischer ihre Beziehung öffentlich. Bis zu ihrer 2018 bekanntgegebenen Trennung galten sie als Traumpaar. Ihr Lied «Wär' heut' mein letzter Tag» soll Fischer ihm gewidmet haben. Die Beiden waren eine sehr sehr deutsche Antwort auf Beyoncé und Jay-Z.

Seit der Trennung ist Silbereisen offiziell Single. Über sein Liebesleben spricht er ungern bis gar nicht: «Sie verstehen sicher, dass ich über mein Privatleben lieber mit meinen Freunden rede.»

Skandale gibt es nicht in seinem Leben - zumindest keine, von denen man weiß. Die Trennung von Fischer ging herzerwärmend freundschaftlich über die Bühne und die einzige halbwegs pikante Geschichte, die einmal über ihn bekannt wurde, ist eigentlich nicht der Rede wert: 2010 entschuldigte er sich öffentlich dafür, dass er nach ein paar Glühwein zuviel auf dem Passauer Weihnachtsmarkt so laut geworden war, dass die Polizei gerufen wurde. «Ich habe auf dem Weihnachtsmarkt wohl leider ein bisschen zu viel Glühwein getrunken», sagte er damals der Münchner «Abendzeitung». «Das ist mir sehr peinlich und ich kann mich dafür nur entschuldigen.» Damals war er 29. Mit 40 und als «Traumschiff»-Kapitän passiert ihm das bestimmt nicht mehr.

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