Explosion bei Bombenentschärfung in Dresden

Blick auf die Dresdner Altstadt. Foto: epa/ Matthias Hiekel
Blick auf die Dresdner Altstadt. Foto: epa/ Matthias Hiekel

DRESDEN (dpa) - Zeugen berichten von einem lauten Knall, eine Rauchwolke ist zu sehen: Bei der Entschärfung eines Blindgängers hat es in Dresden eine Explosion gegeben. Die Gefahr ist noch nicht gebannt.

Bei der Entschärfung einer Fliegerbombe in Dresden ist es zu einer Explosion gekommen. Die Fünf-Zentner-Bombe sei teildetoniert, sagte ein Sprecher der Polizei am späten Mittwochabend. Nach ersten Erkenntnissen wurde niemand verletzt. Es konnte aber nicht ausgeschlossen werden, dass es zu weiteren Explosionen komme. Nur der Sprengmeister und sein Team seien derzeit im Sperrbezirk. «Die Gefahr ist noch nicht gebannt», schrieb die Polizei bei Twitter.

Gegen 23.08 Uhr sei es per Fernsteuerung zunächst gelungen, den Zünder aus der Weltkriegsbombe herauszudrehen, erklärte die Polizei. Dann kam es aber zum Funkenflug, Dämmmaterial ging in Flammen auf. Dadurch sei ein Teil der Bombe explodiert. In den Sozialen Medien berichteten zahlreiche Menschen von einem lauten Knall. Außerdem war eine große Rauchwolke über der Stadt zu sehen. Auch etwa eine Stunde später lag noch brennendes Dämmmaterial über der Bombe, so dass nicht sicher war, ob sich noch explosionsfähiges Material in dem Sprengkörper befand.

Schon vorher hatte sich die Entschärfung als schwierig erwiesen. Ein erster Versuch musste abgebrochen werden, beim zweiten Versuch hatte die Polizei bereits von einer 50:50-Möglichkeit gesprochen, dass die Entschärfung nicht reibungslos gelinge.

Rund 8700 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, viele von ihnen verbrachten nun schon die zweite Nacht in Folge nicht zuhause, zahlreiche Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Im Sperrbezirk lagen auch eine geriatrische Klinik und zwei Seniorenheime.

Nach Angaben der Deutschen Bahn kam es zu Einschränkungen auf der Linie S3 zwischen Dresden Hauptbahnhof und Tharandt. Wegen der Entschärfung hatten am Mittwoch insgesamt 25 Starts und Landungen am und vom Flughafen Dresden abgesagt werden müssen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 26.05.18 00:34
Der Februar 1945
wird in Dresden nicht so schnell vergessen.