«Finals Rhein-Ruhr 2020» und Leichtathletik-Meisterschaften verlegt

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, beantwortet die Fragen der Journalisten. Foto: Federico Gambarini/Dpa
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, beantwortet die Fragen der Journalisten. Foto: Federico Gambarini/Dpa

DÜSSELDORF: Eine Überraschung war es nicht mehr. Auch das Multi-Sportevent «Finals Rhein-Ruhr 2020» in NRW und die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften werden wegen Corona verschoben. Die Terminsuche wird immer schwieriger, die Fachverbände sind gefordert.

Die «Finals Rhein-Ruhr 2020» in Nordrhein-Westfalen und die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig werden wegen der Coronavirus-Pandemie auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. Das teilten die Veranstalter am Freitag mit. Das Multi-Sportevent, das im August 2019 in Berlin eine erfolgreiche Premiere gefeiert hatte, sollte am ersten Juni-Wochenende (6./7. Juni) in den fünf Städten Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Aachen und Neuss ausgetragen werden.

Auch die am selben Wochenende geplanten Leichtathletik-Titelkämpfe in Braunschweig werden wegen der «aktuellen dynamischen Entwicklung» und «der Verschiebung der Olympischen Spiele 2021» neu terminiert, teilte der DLV am Nachmittag mit. Da die deutschen Meisterschaften - wie viele andere - als Olympia-Qualifikation geplant waren, sucht der Deutsche Leichtathletik-Verband nach der Verlegung der Tokio-Spiele ins Jahr 2021 nun einen neuen Termin «in der zweiten Sommerhälfte 2020». Dann sollen die nationalen Meister gekürt werden.

«Die beteiligten Sportfachverbände, die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen sowie die übertragenden TV-Sender ARD und ZDF haben sich einvernehmlich auf eine Verschiebung des Gesamtevents "Die Finals" verständigt», hieß es in der Mitteilung 70 Tage vor dem geplanten Start. Ein möglicher neuer Termin für die «Finals 2020» werde unter Berücksichtigung des nationalen und internationalen Sportkalenders geprüft. Doch das wird angesichts der Flut von Verlegungen immer schwieriger.

Aufgrund der in Deutschland seit zwei Wochen fast auf Null gefahrenen Trainingsmöglichkeiten in den Turnzentren hätte Turn-Bundestrainerin Ulla Koch ihre Athletinnen Anfang Juni sowieso nicht starten lassen. «Meine Athletinnen wären bis dahin nicht in der Lage gewesen, ihre schwierigen Übungen zu zeigen», erklärte die 64 Jahre alte Cheftrainerin. «Die Verletzungsgefahr wäre wegen des Trainingsausfalls viel zu groß gewesen. Daher wäre es unverantwortlich gewesen, sie starten zu lassen, sagte Koch.

Der Deutsche Turner-Bund wollte seine Titelträger in Oberhausen küren, das galt an Rhein und Ruhr auch für die Rhythmische Sportgymnastik sowie 14 weitere Disziplinen. Insgesamt waren Wettkämpfe in 19 Sportarten mit rund 3.700 Athletinnen und Athleten geplant. 16 davon sollten als nationale Championate ausgetragen werden. Dazu hieß es in der Mitteilung nun: «Die etwaige Durchführung einzelner deutscher Meisterschaften später im Jahr 2020 liegt im Ermessen der einzelnen Sportfachverbände.» War das Event in NRW als Kompaktveranstaltung geplant, könnet nun eine Zerfaserung drohen. Wann es zur zweiten Auflage der Finals in Deutschland kommen kann, ist völlig offen.

In einigen Disziplinen sollten die Wettkämpfe zudem als Olympia-Quali gelten, die wegen der Verlegung der Tokio-Spiele ins Jahr 2021 ohnehin obsolet waren. ARD und ZDF hatte die Wettkämpfe nach dem großen Erfolg bei den Zuschauern 20 Stunden live übertragen wollen. Laut NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte sich das Land mit vier Millionen Euro am Budget für die Ausrichtung beteiligt.

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