Feuer und Randale bei Frauentags-Protesten

Enthüllung eines Wandgemäldes zu Ehren der Opfer von Frauenmorden in Mexiko. Foto: epa/Jose Mendez
Enthüllung eines Wandgemäldes zu Ehren der Opfer von Frauenmorden in Mexiko. Foto: epa/Jose Mendez

MONTERREY: Teilnehmende eines Protestzugs am Internationalen Frauentag haben im nordmexikanischen Monterrey Feuer am Regierungspalast gelegt. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie Teilnehmerinnen am Dienstagabend (Ortszeit) unter Jubel und Schreien der Umstehenden den Eingang des Gebäudes in Brand setzten. Flammen loderten am Boden der Tür und angrenzenden Fenstern auf.

Vom Portal «Info7» veröffentlichte Aufnahmen zeigten, wie Demonstrantinnen auch in den Innenbereich des Regierungssitzes des nördlichen Bundesstaates Nuevo León vordrangen und dort randalierten. An die Wände und Statuen des Gebäudes klebten oder schrieben die Frauen Protestnoten - sie reichten von Protest gegen Gewalt an Frauen bis hin zu grundsätzlicher Kritik. «Wir sind der Schrei derer, die keine Stimme mehr haben» war auf einem der Plakate - augenscheinlich in Anspielung auf Morde an Frauen - zu lesen.

Laut «Info7» löschte die Feuerwehr den Brand nach etwa einer Stunde. Die eintreffende Polizei sperrte das Gelände ab und nahm einige Frauen fest, die sich noch in der Nähe befanden.

Lokalen Medien zufolge war die Demonstration anlässlich des Internationalen Frauentages tagsüber zunächst friedlich angelaufen. Annähernd 12.000 Menschen hatten sich demzufolge beteiligt. Viele Protestierende riefen die Regierung auf, Frauen besser zu schützen und gegen Femizide vorzugehen.

Informationen der mexikanischen Bundesregierung zufolge werden landesweit im Schnitt täglich zehn Frauen ermordet, ein Teil davon wird explizit als Femizid, also als Tötung aufgrund des Geschlechts, gewertet.

In anderen Teilen Mexikos gingen ebenfalls Tausende Frauen am 8. März lautstark und teils mit Pyrotechnik ausgestattet auf die Straße. Auch die Barrikaden zum Schutz des Nationalpalastes, dem Regierungssitz in Mexikos Hauptstadt, wurden zur Zielscheibe von Protestaktionen. Unter anderem befestigten Demonstrantinnen an der meterhohen Absperrung pinke Kreuze als Symbol für die Opfer von geschlechtsbezogener Gewalt.

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