Festspielleiter Kuhn tritt zurück

Gustav Kuhn. Foto: epa/Esteban Cobo
Gustav Kuhn. Foto: epa/Esteban Cobo

ERL (dpa) - Unter dem Druck von Vorwürfen sexueller Übergriffe zieht sich der Leiter der Tiroler Festspiele in Erl, Gustav Kuhn, zumindest vorerst zurück.

Er lasse seine Funktion als künstlerischer Leiter der Festspiele bis zur vollständigen Klärung mit sofortiger Wirkung ruhen, teilte ein Sprecher der Festspiele am Dienstag mit. Er wolle damit weiteren Schaden von den Festspielen abwenden. Der Schritt sei kein Schuldeingeständnis.

Kuhn weise die von fünf Künstlerinnen in einem Offenen Brief geäußerten Vorwürfe weiterhin zurück, hieß es nach einer Sitzung des Stiftungsvorstandes in Wien. Der Vorstand habe die Entscheidung Kuhns begrüßt. Mit der interimistischen Leitung wurde sein bisheriger Stellvertreter Andreas Leisner betraut.

Zuletzt hatten fünf frühere Musikerinnen des Festivals massive Vorwürfe gegen den 72-jährigen Festspielgründer erhoben. Die Frauen schrieben von «anhaltendem Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen», berichteten von «unerwünschten Küssen», dem «Griff zwischen die Beine», «ungehemmter Aggression» sowie «Mobbing, öffentlicher Bloßstellung, Demütigung und Schikane». Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft prüft die Vorwürfe.

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