Festnahme nach Mord an Lim Kimya

Ekalak Paenoi wird beschuldigt, den ehemaligen kambodschanischen Oppositionsabgeordneten Lim Kimya in Bangkok ermordet zu haben. Foto: epa-efe/Royal Thai Police
Ekalak Paenoi wird beschuldigt, den ehemaligen kambodschanischen Oppositionsabgeordneten Lim Kimya in Bangkok ermordet zu haben. Foto: epa-efe/Royal Thai Police

UPDATE - BANGKOK: Ein Thailänder, der verdächtigt wird, den ehemaligen kambodschanischen Oppositionsabgeordneten Lim Kimya in Bangkok erschossen zu haben, wurde in Kambodscha festgenommen. Dies gab die kambodschanische Polizei am Mittwochabend (8. Januar 2025) bekannt.

Der 41-jährige Verdächtige Ekalak Paenoi soll nach der Tat am Dienstagabend (7. Januar 2025) die thailändische Grenze überquert haben. Er wurde am Mittwochnachmittag gegen 16.30 Uhr in einem Restaurant in der Provinz Battambang gefasst. Ermittler der Metropolitan Police in Bangkok überstellten ihn gemeinsam mit der kambodschanischen Polizei zunächst zur Kommandozentrale der Provinz, bevor er zur weiteren Befragung nach Phnom Penh gebracht wurde.

Laut Polizeiquellen planen die kambodschanischen Behörden, den Verdächtigen wegen illegaler Einreise strafrechtlich zu verfolgen, bevor er an Thailand ausgeliefert wird. Ekalak, der auch unter dem Namen „Sergeant Em“ bekannt ist, war ehemaliges Mitglied der Marinekorps-Einheit der Royal Thai Navy und arbeitete zuletzt als Motorradtaxifahrer. Ermittlungen ergaben, dass er eine kriminelle Vergangenheit hat und wegen Vermögensdelikten per Haftbefehl gesucht wurde.

Tat und Flucht

Der Mord ereignete sich in einem belebten Viertel in der Nähe des Wat Bowonniwet Vihara im Bezirk Phra Nakhon, Bangkok. Der 73-jährige Lim Kimya war wenige Stunden zuvor mit einem Bus aus Siem Reap, Kambodscha, in der thailändischen Hauptstadt angekommen. Vor den Augen seiner Frau und seines Bruders wurde er von einem Schützen durch drei Schüsse tödlich verletzt. Die Autopsie ergab, dass zwei Kugeln Herz und Leber trafen, was zum sofortigen Tod führte.

Der Täter floh auf einem Motorrad, das später verlassen aufgefunden wurde. Berichten zufolge setzte er seine Flucht in einem Taxi fort und überquerte schließlich die Grenze nach Kambodscha. Ein thailändisches Polizeiteam verfolgte seine Bewegungen und koordinierte die Festnahme mit den kambodschanischen Behörden.

Hintergründe und Reaktionen

Pol Lt Gen Sayam Boonsom, Kommissar des Metropolitan Police Bureau, vermutet, dass der Mord ein Auftragsmord war. Die thailändische Polizei veröffentlichte ein Bild einer Person, die mutmaßlich Lim Kimya vor der Tat dem Schützen zeigte. Es handelt sich offenbar um einen kambodschanischen Staatsbürger, der mit Lim Kimya am selben Tag in einem Touristenbus nach Bangkok gereist war.

Lim Kimya war Mitglied der Cambodia National Rescue Party (CNRP), einer populären Oppositionspartei, die 2018 wegen angeblichen Verrats aufgelöst wurde. Die kambodschanische Regierung wies jegliche Verbindungen zum Mord zurück. Regierungssprecher Pen Bona bezeichnete die Ermittlungen als Angelegenheit der thailändischen Behörden.

Menschenrechtsgruppen wie Human Rights Watch werfen der kambodschanischen Regierung unter Hun Sen vor, systematisch gegen Oppositionelle vorzugehen. Senatorin Angkhana Neelapaijit appellierte an den thailändischen Premierminister Paetongtarn Shinawatra, den Fall zügig aufzuklären, um das Vertrauen in die Sicherheit für ausländische Aktivisten in Thailand zu gewährleisten.

Die Ermittlungen dauern an. Die thailändischen Behörden versichern, den Fall gründlich aufzuklären und die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

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Joe Schürmann 09.01.25 19:40
Lim Kymia
Da bin ich echt mal gespannt was dabei raus kommt. Eigentlich hat weder Kambodscha noch Thailand ein Interesse an Aufklärung. Kommt der Thai Police entgegen. Videos im klimatisierten Office so interpretieren das ja kein THAI zur Rechenschaft gezogen wird ist doch deren Hauptaufgabe.