Feiertagsurlauber bleiben Pattaya fern

Strandhändler beklagen Einbußen von 50 bis 80 Prozent

An beiden buddhistischen Feiertagen ähnelte die City einer Geisterstadt. Viele fragten sich: Wo sind die Touristen? An den Stränden jedenfalls nicht. Auch hier herrschte gähnende Leere. Im Bild der Wongamat Beach. Foto: Jahner
An beiden buddhistischen Feiertagen ähnelte die City einer Geisterstadt. Viele fragten sich: Wo sind die Touristen? An den Stränden jedenfalls nicht. Auch hier herrschte gähnende Leere. Im Bild der Wongamat Beach. Foto: Jahner

PATTAYA: Galten die buddhistischen Feiertage in den letzten Jahren traditionell als Besuchermagneten präsentierte sich das Seebad am Dienstag (Asanha-Bucha-Tag) und Mittwoch (Khao Phansa) beinahe menschenleer. Urlauber und Residenten bot sich ein Vorgeschmack darauf, wie ein Worst-Case-Szenario aussehen könnte, wenn die Touristenströme in Pattaya gänzlich versiegen und die ansonsten grell strahlenden Lichter der Unterhaltungsindustrie der Stadt nach und nach erlöschen.

Zwei Tage lang herrschte in Pattayas Amüsier- und Ausgehvierteln Geisterstadt-Atmosphäre. Foto: Kanchana
Zwei Tage lang herrschte in Pattayas Amüsier- und Ausgehvierteln Geisterstadt-Atmosphäre. Foto: Kanchana

Besonders deutlich konnte man dieses an den Stränden beobachten: im Gegensatz zu Feiertagen und/ oder langen Wochenenden der Vergangenheit, an denen Pattayas Buchten regelrecht überlaufen waren mit zumeist einheimischen Ausflüglern, die mit ihren Familien die Strände der Stadt bevölkerten, um ein oder zwei Tage die frische Meeresluft zu genießen, ging es hier in den letzten Tagen überschaubar zu.

Geisterstadtstimmung in der City

Da alle Bars und Unterhaltungsbetriebe zwei Tage lang wegen dem Verkaufs- und Ausschankverbot von Alkohol praktisch dazu gezwungen waren zu schließen, präsentierte sich die Stadt, die (eigentlich) niemals schläft, im Tiefschlaf. Ein ähnliches Bild bot sich an den Stränden der Stadt. Statt die alkoholfreien Tage am Meer zu verbringen, schienen potenzielle Besucher in diesem Jahr Pattaya an den beiden buddhistischen Feiertagen gleich gänzlich gemieden zu haben.

Die Unterhaltungsbranche traf die zweitägige Zwangsschließung hart, denn gekämpft wird bei der vorherrschenden Touristenflaute um jeden einzelnen Gast. Foto: Kanchana
Die Unterhaltungsbranche traf die zweitägige Zwangsschließung hart, denn gekämpft wird bei der vorherrschenden Touristenflaute um jeden einzelnen Gast. Foto: Kanchana

Lange Gesichter unter Gewerbetreibenden

Keine Wunder also, dass auch unter den Liegestuhl- und Sonnenschirmvermietern lange Gesichter herrschten. Gegenüber dem lokalen Fernsehsender „Sophon Cable“ mutmaßt einer der betroffenen Gewerbetreibenden am Strand, dass viele Familien, die ansonsten in den Vorjahren zahlreich die Strände bevölkerten, es in diesem Jahr scheinbar vorgezogen hätten, die Tempel des Landes zu besuchen, in denen buddhistische Feste ausgerichtet werden. Im Vergleich zum Vorjahr habe er an beiden Feiertagen in diesem Jahr 50 Prozent weniger Einnahmen erzielt, beklagt er. Er vermutet, dass auch die schwächelnde Weltwirtschaft dazu geführt habe, dass viele Familien in diesem Jahr auf einen Kurzurlaub im Seebad verzichten.

Ende der Durststrecke nicht in Sicht

Ebenfalls zu Wort meldet sich ein Speedboot-Betreiber. Er hätte gänzlich auf Kundschaft verzichten müssen. So gab es schlichtweg niemanden, der sich mit seinem Schnellboot auf die vorgelagerte Badeinsel Larn übersetzen lassen wollte, beklagt er. Sein Geschäft sei – mangels Touristen – um mehr als 80 Prozent eingebrochen, informiert der Bootsführer die Reporter. Er hoffe, dass endlich irgendjemand etwas gegen die anhaltende Touristenflaute unternehmen werde. Wer genau das sein könnte, darauf hatte auch er keine Antwort. Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Hermann Hunn 19.07.19 17:27
Die Sonnenbrillenverkäufer in Pattaya ...
... verkaufen neuerdings spezielle Röntgenbrillen. Setzt man so ein Ding auf die Nase, verspricht diese Seh-Hilfe einen ungehinderten Blick in den Geldbeutel der Passanten, stellt die nationale Herkunft beim durchblättern des Passes fest und scannt die Kreditkarten auf „nicht getätigte" (?) Einkäufe. Einheimische werden mit einer neuartigen Software erfasst und erscheinen in Echtzeit dem Nutzer dieses Gerätes als fette (und faule) Sumo-Ringer. Erheiternd ist die Feststellung, dass neben vielen Russen auch Inder und Iraner kein Geld (seit wann ist deren Währung der Rubel ?) haben, dieser aber rollen soll, falls entsprechende Leistungen garantiert werden. Wodurch unterscheidet sich eine All-included-Buchung bei e-Bookers eines deutschen Urlaubers gegenüber der Buchung des Chinesen in Shanghai? Richtig, deutsche Urlaubswillige buchen ihre Ferien in Berlin bei einem kühlen Bier im Adlon (€ 10.-). Da ist ein kühles Blondes für 280 Baht geradezu ein Schnäppchen. PS: Der Sonnebrillenverkäufer wollte nicht preisgeben, wem er so ein Ding verkauft hat ;-) .
Norbert Kurt Leupi 19.07.19 04:32
Gut so ?
Jetzt haben die TH`s endlich erreicht , was ich mir auch für die Schweiz wünsche , nämlich dass keine Ausländer mehr kommen !
Eric Lang 19.07.19 04:25
Interessiert dieThais nicht...
Ist doch egal, ob und wie viele Touris kommen.
Wenn nichts läuft, dann erhöht man ganz einfach die Preise entsprechend, mai pen rai.
Heinz Grigo 18.07.19 22:40
Flaute
Wundert mich gar nicht. Der Farangs wird von allen Seiten abgezockt. Der Bath und Misswirtschaft (siehe Strand und neue Gesetze) steigt.
Die Liegen teuer wie nichts, Wohlfühlfaktor -70% zu alten Zeiten.
Ich habe immer Pattaya gebucht, wenn auch manches Mal nur nebenbei.
Dieses Mal sieht mich Pattaya auch nicht. Werde den gesamten Dezember im Isaan verbringen Stress- und Überraschungsfrei !!!
Mac Pattaya 18.07.19 15:21
Hallo. War am Strand. 100 Baht für ne Liege. Habe bezahlt, werde aber mit Sicherheit nicht mehr hin gehen.
Hardy Kromarek Thanathorn 18.07.19 15:18
Das Ende von Pattaya als Sexmetropole!!!
Schon lange von der Regierung angekündigt und jetzt vollzogen! Es werden weitere Maßnahmen kommen! Für die Immobilienbesitzer-Geschäftstreibende die Ihr Immobilien verkaufen und Geschäfte machen wollen dort, sehe Ich schwarz!
Beat Sigrist 18.07.19 13:39
Das gleiche Bild in
Roi Et und Kalasin, es wimmelt von Touristen und Einheimischen welche den Isaan besuchen! Hier herrscht Friede und keine Panik wie im unteren Teil von Thailand. Der Tag wird kommen, wie ich schon vor Monaten geschrieben habe, dass sich das ganze Geschäft in den Isaan verschieben wird je länger um so mehr. Grundstückspreise haben sich bereits verdreifacht und noch mehr. Verwaiste Ferienwohnungen oder Häuser sind hier ein Fremdwort. Korrupte Beamten auf den Strassen gehören hier der Vergangenheit an und Touristen und Residenten werden hier herzlich willkommen geheissen.Ich liebe das echte und richtige Thailand den Isaan sehr! Auf den Strassenmärkten für Essen und andere Waren bezahlen Touristen den gleichen Preis wie Einheimische , einfach eine friedliche Gegend !
Ingo Kerp 18.07.19 13:36
Die Gewerbetreibenden in Pattaya werden sich wohl irgendwann mal ein paar Alternativen einfallen lassen müssen. Die müssen nicht zwangläufig ihren Standort in Pattaya haben. Es gibt schon noch Touris in TH. Diese verteilen sich inzwischen aber auch auf Gebiete, die bisher nicht in Medien Erwähnung fanden. Interressant und touristisch erschlossen sind diese dennoch.
Thomas Thoenes 18.07.19 13:33
Ach kann doch gar nicht sein.
Ist doch noch keine 2 Tage her das die Meldung der steigenden Touristenzahlen groß präsentiert wurde. Wahrscheinlich haben die Touristen das aber nicht gelesen, weil sie weiter geflogen sind nach Kambodscha, Myanmar oder Vietnam. Was die einheimischen Kurzurlauber angeht, die mussten wahrscheinlich die 30% Preissteigerung innerhalb von 6 Monaten für z.B. Hähnchenschenkel oder Gemüse erstmal verdauen. Essen kommt dann augenscheinlich wohl doch erstmal vor Spaß.