GENF (dpa) - In diesem Jahr sind bei der Flucht über das Mittelmeer annähernd tausend Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl könnte sogar bereits überschritten sein, berichtete die UN-Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf. In ihrem «Missing Migrants Projekt» führte sie für dieses Jahr 994 verifizierte Todesfälle auf, fast Zweidrittel davon auf der Route zwischen Nordafrika und Italien. Sie untersuche noch Berichte über ein Unglück vor der marokkanischen Küste am Wochenende. Dabei könnten 40 Migranten umgekommen sein.
Seit Anfang 2014 seien mindestens 15.000 Menschen bei der versuchten Flucht über das Mittelmeer ums Leben gekommen. 2019 werde das sechste Jahr in Folge mit mehr als 1.000 Toten sein, berichtete die IOM. Im vergangenen Jahr seien bis zum 1. Oktober 1890 Menschen dort ums Leben gekommen. «Dieses Blutbad im Meer schmerzt uns alle, es beschämt uns auch», sagte IOM-Sprecher Leonard Doyle.