Fast ein Jahr Corona - kehrt die Normalität zurück

In einem behelfsmäßigen Coronavirus-Testzentrum in Peking werden Menschen auf COVID-19 getestet. Foto: epa/Roman Pilipey
In einem behelfsmäßigen Coronavirus-Testzentrum in Peking werden Menschen auf COVID-19 getestet. Foto: epa/Roman Pilipey

PEKING: Gut ein Jahr nach dem Ausbruch gilt das Coronavirus in China als so gut wie besiegt. Selbst in der besonders betroffenen Metropole Wuhan ist von Krise kaum noch etwas zu spüren.

Zhong Nanshan ist so etwas wie der Christian Drosten Chinas. Der führende Pandemie-Forscher der Volksrepublik gab mit seinen Ratschlägen schon die Richtung vor, als sein Land vor 18 Jahren von der Lungenkrankheit SARS heimgesucht worden war. Damals sammelten die Chinesen wichtige Erfahrungen für den Kampf gegen Coronaviren. Auch dieser Wissensvorsprung half dem Milliardenvolk, bislang besser durch die Krise zu kommen, als große Teile des Westens. Während die «zweite Welle» in den USA und Europa wütet, kann Zhong Nanshan vor allem gute Nachrichten verbreiten.

Er gehe nicht davon aus, dass es in China noch einmal zu einem großflächigen Corona-Ausbruch kommen wird, zitieren chinesische Staatsmedien den Star-Forscher dieser Tage. «Die derzeitige Lage in China ist sicher. Aber es war ein hart erkämpfter Sieg», fasst der 84 Jahre alte Arzt die Situation in seinem Heimatland zusammen.

Tatsächlich hat die autokratische Volksrepublik seiner Bevölkerung im Kampf gegen das Coronavirus einiges zugemutet. Millionenstädte wurden zum Teil über Wochen abgeriegelt. Strikte Isolation, Massentests und eine praktisch lückenlose digitale Nachverfolgung von Fällen haben dazu geführt, dass das Milliardenvolk besser durch die Krise gekommen ist als viele andere Regionen - auch wenn dabei auf die Privatsphäre keine Rücksicht genommen wurde.

Seit Monaten gibt es nach Angaben der Führung kaum noch neue Infektionen, so dass sich das Leben und die Wirtschaftstätigkeit wieder normalisieren. Ökonomen gehen davon aus, dass China in diesem Jahr die einzige große Volkswirtschaft sein wird, die das Jahr mit einem positiven Wachstum abschließen kann.

Selbst in Wuhan, dem einstigen Epizentrum, wo das Virus im vergangenen Dezember weltweit zuerst ausgebrochen war, ist längst so etwas wie Normalität zurückgekehrt.

Wuhan war die erste chinesische Stadt, die wegen des Virus über Wochen komplett abgeschottet war. Von den mehr als 86.000 offiziell gemeldeten Infektionen in China gab es mehr als 50.000 allein in der Metropole. Ähnlich waren von den landesweit mehr als 4600 aufgeführten Toten durch die Lungenkrankheit mehr als 3800 in Wuhan zu beklagen.

«Wer ins Kino geht, um einen Film anzusehen, muss noch eine Maske tragen, aber man braucht sie nicht mehr, wenn man einkaufen geht», erzählt Herr Wang, ein 45 Jahre alter Fitnesscoach, über die derzeitige Lage in seiner Heimatstadt: «Im Großen und Ganzen ist alles wieder normal».

Wang, der selbst im Frühjahr währen des Lockdowns über Wochen seine Wohnung nicht verlassen durfte, versteht nicht, dass Menschen aus anderen Ländern mit Empörung reagierten, als kürzlich ein Video um die Welt ging, das eine ausgelassene Pool-Party in Wuhan mit Tausenden Teilnehmern zeigte.

Wer diese Bilder kritisiert, der verstehe nicht, dass in China eben keine Gefahr mehr bestehe, meint Wang: «Die Menschen machen einen Fehler, wenn sie die Bilder vor dem Hintergrund der Pandemie-Situation in ihren eigenen Ländern bewerten.»

Dass auch China noch nicht ganz aus dem Schneider ist, weiß aber auch Wang. Schließlich kommt es immer noch gelegentlich zu lokal begrenzten Ausbrüchen, wie zuletzt etwa in der westlichen Region Xinjiang, wo mehr als 180 Infektionen gemeldet wurden. Oder in der Küstenstadt Qingdao, in der sich ein gutes Dutzend Menschen in einem Krankenhaus mit dem Virus infiziert hatte.

In beiden Fällen reagierten die Behörden mit enormen Gegenmaßnahmen: Knapp zehn Millionen Menschen wurden in Qingdao innerhalb von vier Tagen auf das Virus getestet. In Xinjiang mussten sich mehr als vier Millionen Menschen testen lassen, Hunderttausende wurden in einen neuen Lockdown geschickt. Im Rest Chinas kann das Leben derweil weiterlaufen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
theo kleine 21.11.20 23:22
Warum lernt unsere Regierung nicht dazu
Wenn Merkel einmal etwas Sinnvolles hätte machen wollen und sich mit dem neuen Infektionsschutzgesetz als Bundesgesetz gegen die Provinz Fürsten durchgesetzt hätte, könnte jetzt für zweimal fünf Werktage ein total Lockdown durchgeführt werden, der die Infektionszahlen wieder in den kontrollierbaren Bereich bringt. Was bei einer individuellen Quarantäne möglich ist , die jetzt ja auch auf 10 Tage verkürzt werden soll , ist auch bei einer gesellschaftlichen Quarantäne möglich und führt zu dem gewünschten Erfolg und dazu kann man die Bevölkerung mit der entsprechend einfachen Erklärung auch mitnehmen wenn man das verständlich erklärt.
Was die lächerliche Corona App betrifft , schützt Sie die Daten aber nicht die Gesundheit der zu schützenden Bevölkerung und offenbart gnadenlos das digitale Mittelalter unserer Verwaltung im Gesundheitswesen.
Der Pflegenotstand im stationären und ambulanten Bereich könnte innerhalb von drei Tagen beseitigt werden, wenn die Generation der Wehrpflichtigen Partyszene zwischen 18 und 28, die den höchsten Infektions Quotienten hat, aber auch die beste Immunität und damit die höchste Quote an im wahrsten Sinne des Wortes Stiller Feiung wie vor Aussetzung der Wehrpflicht wieder eingezogen würde mit einem test kit , der bereits in Sachsen im Handel ist und der innerhalb von einem Tag mit einem Blutstropfen zu Hause auf ein Löschblatt gegeben wurde das Ergebnis wie beim Zuckertest nach einem Tag liefert. Jeder der immun ist aus dieser Population der Wehr
theo kleine 21.11.20 23:22
2. warum unsere Regierung nichts dazu lernt
einem test kit , der bereits in Sachsen im Handel ist und der innerhalb von einem Tag mit einem Blutstropfen zu Hause auf ein Löschblatt gegeben wurde das Ergebnis wie beim Zuckertest nach einem Tag liefert. Jeder der immun ist aus dieser Population der Wehrpflichtigen muss an die Corona Front in den infektiösen Bereich von 2m zum Patienten , denn er kann sich nicht anstecken , er kann den Patienten nicht anstecken und was noch wichtiger ist auch das Pflegepersonal nicht anstecken und sich selbst natürlich dort auch nicht. Das sind die idealen Bedingungen um den Pflegenotstand sofort zu beenden. Die Wehrpflicht ist nur ausgesetzt und nicht abgeschafft das lässt sich mit Parlamentsbeschluss innerhalb von einer Woche gleichzeitig mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht in Pandemie Zeiten mit einem neuen Infektionsschutzgesetz innerhalb einer Woche machen.
Und das alles voll demokratisch mit gründlicher Diskussion im Parlament und detaillierten Informationen darüber in der Öffentlichkeit und nicht wie in China, wie unsere Medien uns das glauben machen wollen, mit autoritären Maßnahmen.
Wie betriebsblind muss man denn sein bei unseren Experten und unseren Regierungen in den einzelnen Ländern, wenn man unfähig ist sich über wirksame Maßnahmen in anderen Ländern zu informieren und das beste davon zu übernehmen zum Nutzen und Schutz der eigenen Bevölkerung?