Fast 400 Rohingyas müssen in Quarantäne

Archivfoto: epa/
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DHAKA: Nach einer wochenlangen Irrfahrt auf dem Meer müssen 395 Flüchtlinge der muslimischen Rohingya-Minderheit aus Myanmar in Bangladesch in die Quarantäne. Damit soll eine mögliche Verbreitung des neuartigen Coronavirus verhindert werden, wie die Küstenwache am Donnerstag mitteilte.

Die Menschen hatten in Lagern in Bangladesch gelebt. Vor zwei Monaten machten sie sich mit einem Schiff auf den Weg in den südostasiatischen Staat Malaysia, um dort ein neues Leben zu beginnen. Sie mussten aber umkehren, weil dem Schiff der Zugang zu malaysischen Gewässern verweigert wurde.

Den Behörden zufolge handelt sich überwiegend um Frauen und Kinder. Sie seien am Mittwochabend im Süden des Bezirks Cox's Bazar wieder an Land gegangen. Nach Angaben des örtlichen Verwaltungsbeamten Saiful Islam starben bei dem gescheiterten Versuch, nach Malaysia zu kommen, mindestens 50 Menschen.

In dem Bezirk leben in mehr als 30 Flüchtlingslagern insgesamt mehr als eine Million Rohingyas. Die meisten waren vor zwei Jahren innerhalb kurzer Zeit aus Furcht vor der Ermordung durch Militärs aus dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar geflohen. Im Kampf gegen das Coronavirus hatte Bangladesch vor einer Woche Cox's Bazar abgeriegelt. Betreten und Verlassen des Bezirks sind seitdem verboten.

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