Familie: Vorayuth soll reinen Tisch machen

Vorayuth „Boss
Vorayuth „Boss" Yoovidhya wird von seiner Familie aufgefordert, reinen Tisch zu machen. Foto: The Thaiger

BANGKOK: Die Familie Yoovidhya hat den Red-Bull-Erben Vorayuth „Boss" Yoovidhya gedrängt, die Öffentlichkeit über seinen umstrittenen Fall von Fahrerflucht aufzuklären.

In einem auf Mittwoch datierten und von Yoovidhya-„Brüdern und Schwestern" unterzeichneten Brief boten die Mitglieder der Großfamilie der Öffentlichkeit ihre äußerste Entschuldigung für die Entscheidung der Staatsanwaltschaft an, alle Anklagepunkte gegen Vorayuth fallen zu lassen, was in der Öffentlichkeit einen Aufschrei auslöste.

„Wir können zwar unsere Blutsbande zwischen Yoovidhya und Vorayuth nicht aufgeben, aber wir können sagen, dass die unmittelbare Familie von Vorayuth uns seit Beginn des Verfahrens nie in dieser Angelegenheit konsultiert hat", hieß es weiter in dem Schreiben. „Wir sind auch nicht mit Vorayuths vielen Entscheidungen in diesem Fall einverstanden.“

Der Brief wurde von Suthirat, Panadda, Sarawut, Sakchai, Jirawat, Supreeya und Nucharee Yoovidhya sowie Saipin (Yoovidhya) Phahonyothin unterzeichnet. Sie sagten, Vorayuth solle Klarheit über seinen Fall schaffen und die negative öffentliche Stimmung verringern, die jeden in der Yoovidhya-Familie betreffe.

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Ling 31.07.20 10:52
@Markus
Der Tatvorwurf, den Tod des Polizisten betreffend, verjährt erst 2027. So war es in einem anderen Bericht hier zu lesen.
Markus Boos 31.07.20 09:22
@ Kurt Wurst
Bleibt zu beachten auf welche Art diese Tat so einfach verjähren konnte.
Es ist und bleibt eine Schande.
Markus Boos 31.07.20 09:22
@ Michael Krispin
Danke dass Sie mir den Kommentar betreffend Gorry abgenommen haben. Denn meiner wäre wohl nicht veröffentlicht worden.
Kurt Wurst 31.07.20 01:07
Ich gehe weiterhin davon aus,
dass Strafverfolgungsverjährung eingetreten ist und das Verfahren zu Recht eingestellt wurde.
Ling 30.07.20 22:52
Öffentlicher Aufschrei ist richtig
Vorayuth hat meiner Meinung nach keinen Arsch in der Hose. Er ist für den Tod eines Menschen verantwortlich. Im Sinne der Hinterbliebenen sollte das durch ein Verfahren aufgeklärt werden und Vorayuth sollte eine, dem Gesetz entsprechende, Strafe bekommen. Erst dann können alle Beteiligten auf Opfer- und Täterseite damit abschließen. @Patrick Gorry Ein Kind war er zum Tatzeitpunkt schon lange nicht mehr.
Ein Vergleich mit der Duisburger Loveparade stellt sich nicht. Leute, welche sich an einem derartigen Menschenauflauf beteiligen, gehen selbst das Risiko ein, dass sie nicht weg können und wenn dann was passiert, muss ein Schuldiger her, obwohl die alle selbst schuld waren.
Der getötete Polizist war aber nicht selbst schuld, die Schuld trägt Vorayuth.
Oliver Harms 30.07.20 22:12
@Gorry
Einen Menschen zu töten ist also ein "ziemlich dummer Fehler"...
Zu so viel Mist kann man nichts mehr als Gegen Argument kommentieren,weil es einfach dem Fass den Boden ausschlägt.

Was die Rechtstaatlichkeit angeht,so wird der Fall grade Überprüft.
Frank Matthias 30.07.20 18:07
Rechtsstaat?
Ich sage ja.
Der Fall Duisburg und sein Ende sind unbefriedigend.
Der Fall war allerdings deutlich komplexer und eine individuelle Schuld nachzuweisen, zu beweisen ! mehr als schwierig.
Die Angeklagten hatten , wie im Rechtsstaat üblich , Verteidiger.
Wem hätten Sie , Herr Reiter , in dem Fall denn die Schuld an der Verkettung der Umstände zugewiesen?
Hier haben sich die Angeklagten dem Verfahren gestellt und sind nicht im Privatjet geflohen.
Ich kann da keinen Zusammenhang konstruieren.
Josef Reiter 30.07.20 16:07
Rechtsstaat ?
An alle die über den thailändischen Rechtsstaats meckern ,vor 10 Jahren starben bei der Loveparade in Duisburg 21 Menschen ! Das Gericht konnte keinen Schuldigen finden ! Oder wollte keinen finden?
Mike Dingo 30.07.20 15:07
Angst vor Umsatzverlust ?
Ingo Kerp 30.07.20 14:37
Nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, versucht man noch etwas zu retten. Ob das jetzt nach 8 Jahren noch gelingt, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
Phi Nott 30.07.20 13:47
Wo war denn
die Familie in den vergangenen 8 Jahren? Jetzt auf einmal, wo anscheinend finanzielle Einbußen für ihre Marken u.a. Krating Daeng (Red Bull), Ready, Sponsor, Som Plus, Mansome und Sun Snacks einherkommen und ein großer Imageschaden entsteht, wendet man sich an die Öffentlichkeit. Das ist dann an Scheinheiligkeit wirklich nicht mehr zu überbieten!
Markus Boos 30.07.20 11:06
Fadenscheinig

Doch immerhin distanziert sich die Familie vom Vorgehen in diesem Fall. Etwas spät, wenn man bedenkt, wie lange
diese Tat schon zurück liegt. Erst wenn ein irreparabler, finanzieller Schaden und Imageverlust droht, bequemt sich die Grossfamilie sich zu äussern.

Es ist als ob man ein Kopfkissen zerreisst und nachher versucht, alle Federn wieder einzusammeln. Das wird nie gelingen.

Vielleicht sollte hier eine Liste der Produkte der Red Bull Bande veröffentlicht werden. So dass wir gezielt boykottieren können. Denn ich hoffe sehr, dass ich nicht unbewusst Abnehmer dieser Waren bin.