Familie des Germanwings-Co-Piloten kritisiert Ermittler

Foto: epa/Guillaume Horcajuelo
Foto: epa/Guillaume Horcajuelo

MONTABAUR/DÜSSELDORF (dpa) - Zwei Jahre nach dem Germanwings-Absturz mit 150 Toten äußert der Vater des Co-Piloten Zweifel an der Unvoreingenommenheit der Ermittlungsbehörden.

«Es gab ganz offensichtlich Dinge, die man gar nicht erst ermittelt hat, vielleicht weil man sie nicht ermitteln wollte», sagte Günter Lubitz im Interview der Wochenzeitung «Die Zeit». Auch kritische Nachfragen der Familie hätten Behörden einfach ignoriert, behauptete er.

Am 24. März 2015 hatte Co-Pilot Lubitz einen Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings gegen einen Berg in den französischen See-Alpen geflogen. Die Ermittler gehen von einer absichtlichen Tat und einem Alleinverschulden des Co-Piloten aus.

«Unser Sohn war ein sehr verantwortungsvoller Mensch. Er hatte keinen Anlass, einen Selbstmord zu planen und umzusetzen, und erst recht nicht, dabei noch 149 andere unschuldige Menschen mitzunehmen», sagte Günter Lubitz der Zeitung. «Ein solches Verhalten passt einfach nicht zu ihm und seiner Persönlichkeit.»

An diesem Freitag, dem zweiten Jahrestag des Absturzes, will Lubitz in einer Pressekonferenz seine Sicht der Dinge erläutern. Vertreter der Absturzopfer haben das bereits als «unverantwortlich» und «geschmacklos» kritisiert.

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