Falschangabe bei Polizei: Britische Ministerin tritt zurück

Louise Haigh, britische Staatssekretärin für Verkehr, in London. Foto: epa/Andy Rain
Louise Haigh, britische Staatssekretärin für Verkehr, in London. Foto: epa/Andy Rain

LONDON: Großbritanniens Verkehrsministerin ist erst wenige Monate im Amt. Nun tritt Louise Haigh zurück, weil sie vor Jahren falsche Angaben bei der Polizei machte. Es geht um einen Überfall und ein Handy.

Großbritanniens Verkehrsministerin Louise Haigh tritt zurück, weil sie vor Jahren eine falsche Angabe bei der Polizei gemacht hatte. Sie sei 2013 in London überfallen worden und habe der Polizei eine Liste der Dinge gegeben, die sie für gestohlen gehalten habe, erklärte die Labour-Politikerin in ihrem Rücktrittsschreiben. Darunter war ihr Arbeitshandy. Später habe sie festgestellt, dass es zu Hause gewesen sei.

Am Donnerstagabend hatten die Zeitung «Times» und der Fernsehsender Sky News berichtet, dass sich Haigh damals in der Folge wegen einer Straftat für schuldig bekannt hatte. Nun erklärte die 37-Jährige ihren Rücktritt.

Die oppositionellen Tories warfen Großbritanniens Premierminister Keir Starmer umgehend vor, er habe seit langem von dem Fall gewusst und müsse sich der Öffentlichkeit erklären.

Jüngstes weibliches Kabinettsmitglied

Haigh schrieb in ihrer Rücktrittserklärung, sie hätte damals direkt ihren Arbeitgeber informieren sollen. Es habe sich um ein ehrliches Versehen gehandelt. Sie erkenne an, dass der Fall - «egal, wie die Faktenlage ist» - von der Arbeit der Regierung ablenke. «Es tut mir leid, unter diesen Umständen zu gehen, aber ich bin stolz auf das, was wir geschafft haben.»

Neue Verkehrsministerin wird die Labour-Politikerin Heidi Alexander. Premier Starmer musste damit wenige Monate nach seiner Amtsübernahme bereits eine Ministerin austauschen. Haigh war die jüngste Frau, die bisher in eine britische Regierung berufen worden war.

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Thailand Fan 30.11.24 14:50
Irren ist menschlich. Kein Thema. Allerdings vermisse ich den Hinweis wie viele Stunden, Tage, Monate oder Jahre vergangen waren, bis sie anzeigte, dass ihr Handy doch noch da war
Jörg Obermeier 30.11.24 14:40
Hartmut Wirth 30.11.24 13:40
Da meinen Sie bestimmt den Herrn Wolfgang Dröse, AfD, welcher beim Hatespeech-Beauftragten der bayerischen Justiz Strafanzeige gegen mehrere Kommentatoren einen Strafantrag einreichte. "Von dieser Courage sollten sich einige deutsche AfD Politiker einmal eine dicke Scheibe abschneiden! Denn hier werden die "Entdecker" dieser Unwahrheiten mit Strafanzeigen "mundtot" gemacht."
Konrad Benz 30.11.24 14:20
Khun Wirth
Ganz besonders einer davon, komischerweise auch der Unfähigste. Genau wie ein Unternehmen, ein Restaurant, ein Dienstleister egal welcher Art...sollten auch Politiker mit Kritik umgehen können, ansonsten sind es Despoten.
Hartmut Wirth 30.11.24 13:40
Rücktritt in England
Respekt! Da irrt sich die ehemalige Verkehrsministerin in ihrer damaligen Anzeige bei der Polizei, was das Diebesgut angeht. Und nach Bekanntwerden dieser "Falschangaben" in der Öffentlichkeit, tritt sie ohne Wenn und Aber zurück.

Von dieser Courage sollten sich einige deutsche Politiker einmal eine dicke Scheibe abschneiden! Denn hier werden die "Entdecker" dieser Unwahrheiten mit Strafanzeigen "mundtot" gemacht.
(Deutsche Politiker sind ja mittlerweile Anzeigenweltmeister)