Viel Verkehr, aber kein Chaos

Foto: epa/Philipp Guelland
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INNSBRUCK/SALZBURG (dpa) - Der Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden trifft auf Fahrverbote in Tirol und im Salzburger Land. Das überraschende Ergebnis: Große Staus bleiben aus. Nun richtet sich der Blick auf das Monatsende.

Das befürchtete Verkehrschaos in Tirol und im Salzburger Land ist trotz Fahrverboten und dem Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen am gesamten Wochenende ausgeblieben. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag lief der Verkehr in den beiden österreichischen Bundesländern flüssiger, als das auch die Polizei erwartet hatte. «Es ist ein stärkeres Reisewochenende erwartet worden», sagte ein Sprecher der Polizei Tirol. Größere oder langanhaltende Staus habe es aber an beiden Tagen nicht gegeben.

«Das war ein untypisches Reisewochenende, weil viele Reisende schon am Freitag oder erst am Sonntag in den Urlaub gefahren sind», erklärte eine Sprecherin des Landes Salzburg. Der Samstag sei letztlich der stärkste Reisetag gewesen - aber eben ohne ernstzunehmende Probleme. Glücklicherweise sei es auch nicht zu großen Unfällen gekommen, die den Verkehr zusätzlich hätten stören können.

Tirol setzt die Wochenend-Fahrverbote bereits seit einigen Wochen durch, das Land Salzburg zog mit den Sperrungen entlang der Tauernautobahn nun nach. Weil sowohl im einwohnerstärksten deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen als auch in einigen Teile der Niederlande die Sommerferien an diesem Wochenende begonnen haben, war ein Verkehrschaos befürchtet worden.

Die Fahrverbote entlang der Tauernautobahn (A10) hätten effektiv nicht von der Polizei kontrolliert werden müssen, hieß es von der Sprecherin. «Wenn es keinen Stau gibt, gibt es auch keinen Ausweichverkehr.» Der nächste Stresstest für die Verkehrssituation in Österreich folgt nun am übernächsten Wochenende, wenn die Schüler aus Bayern und auch aus Baden-Württemberg in die Ferien starten - und sich in entgegengesetzter Richtung viele Menschen aus Nordrhein-Westfalen nach zwei Wochen Urlaub auf dem Heimweg befinden.

Politisch haben die Fahrverbote einen Verkehrsstreit zwischen Deutschland und Österreich ausgelöst. Die beiden Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Andreas Reichhardt sowie Tirols Landeschef Günther Platter treffen sich laut Platter am 25. Juli in Berlin zu einem Gespräch über die Verkehrssituation. Tirol will die Fahrverbote noch bis Mitte September durchsetzen, das Land Salzburg bis Mitte August.

Größere Staus gab es derweil in der Schweiz. Vor dem Gotthardtunnel staute sich der Verkehr in südlicher Fahrtrichtung schon am frühen Samstagmorgen zeitweise auf bis zu 13 Kilometern, am Sonntagmittag zeitweise auf bis zu 7 Kilometern.

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