Fachwerkstadt Quedlinburg feiert 25 Jahre Unesco-Welterbetitel

Wolken ziehen über das Schloss Quedlinburg, das durch das mittlere Fenster des Sternkieckerturms zu sehen ist. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Zb/dpa
Wolken ziehen über das Schloss Quedlinburg, das durch das mittlere Fenster des Sternkieckerturms zu sehen ist. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Zb/dpa

QUEDLINBURG (dpa) - Sie gilt als Paradebeispiel für eine mittelalterliche Stadt: Vor 25 Jahren wurde die Harzstadt Quedlinburg zum Unesco-Weltkulturerbe.

Die von der Unesco als «Sinnbild mittelalterlicher Fachwerkstädte» unter Schutz gestellte Harzstadt Quedlinburg feiert den 25. Jahrestag des Welterbetitels. Am Dienstag wird mit einem Festakt im Nordharzer Städtebundtheater in Quedlinburg an die Aufnahme in die Liste «Weltkultur- und Naturerbe der Menschheit» erinnert. Das geschah am 17. Dezember 1994, als große Teile der historischen Altstadt am Fuße des Schlossbergs dem Abriss näher waren als dem Erhalt.

Heute ist das Areal mit seinen nach Stadtangaben fast 2.100 Fachwerkhäusern aus acht Jahrhunderten zu 65 Prozent saniert. Das gelang mithilfe von Geld aus diversen Fördertöpfen, kommunalen Eigenmitteln und privaten Spenden. Die 24.000 Einwohner zählende Stadt ist heute eines der größten Flächendenkmale Deutschlands. Quedlinburg ist auch Sitz der Geschäftsstelle des Vereins Unesco-Welterbestätten Deutschland.

Zu DDR-Zeiten wurde die Pflege der alten Fachwerkhäuser stark vernachlässigt. Großflächige Abrissvorhaben im Norden der Altstadt scheiterten in Zeiten der politischen Wende 1989 am Widerstand der Einwohner. 1990 begannen erste Sanierungsarbeiten. Das besondere Ambiente zieht Besucher aus aller Welt an. Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Stadt.

Im Frühmittelalter war Quedlinburg ein Zentrum des ottonischen Herrschergeschlechts. Als «Wiege der deutschen Geschichte» gilt der Finkenherd, wo dem Sachsenherzog Heinrich (876-936) die Königskrone angetragen worden sein soll. Er und seine Frau Mathilde sind in der Krypta der Stiftskirche St. Servatii auf dem Schlossberg beigesetzt, die deutschlandweit zu den bedeutendsten Bauwerken der Romanik zählt. Die Kirche beherbergt mit dem Domschatz auch einen bedeutenden mittelalterlichen Kirchenschatz.

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