Öffentliche Anhörung zum digitalen Euro

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
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FRANKFURT/MAIN: Rekordbeteiligung bei der öffentlichen Befragung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einem digitalen Euro: 8221 Antworten von Bürgerinnen und Bürgern, Firmen und Verbänden seien eingegangen, teilten die Währungshüter zum Abschluss der dreimonatigen Konsultationen am Mittwoch in Frankfurt mit.

Wichtig ist den Teilnehmern nach EZB-Angaben vor allem der Datenschutz bei Zahlungen (41 Prozent der Antworten), Sicherheit (17 Prozent) sowie europaweite Reichweite (10 Prozent) einer möglichen digitalen Version der Gemeinschaftswährung.

Im Frühjahr will die Notenbank eine detaillierte Auswertung der Eingaben zum Für und Wider eines digitalen Euro veröffentlichen. Auf Basis der Konsultationsergebnisse und weiterer interner Arbeiten will die EZB dann gegen Mitte 2021 eine Grundsatzentscheidung dazu treffen, ob das Projekt eines digitalen Euros weiterverfolgt wird.

«Die hohe Anzahl von Antworten auf unsere Umfrage zeigt das große Interesse der europäischen Bürger und Unternehmen an der Gestaltung der Vision eines digitalen Euro», befand EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta. «Die Meinungen von Bürgern, Unternehmen und allen Beteiligten sind für uns von größter Bedeutung, wenn wir beurteilen, welchen Anwendungsfällen ein digitaler Euro am besten dienen könnte.»

Ein digitaler Euro wäre eine Antwort auf privatwirtschaftliche Initiativen wie Bitcoin oder das maßgeblich von Facebook getragene Projekt Diem (zuvor: Libra). Der große Unterschied: Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen stünde ein digitaler Euro unter Aufsicht einer Zentralbank, die die Stabilität der Währung sichert.

Auch andere Notenbanken beschäftigen sich mit digitalem Zentralbankgeld - und sind zum Teil schon deutlich weiter als das Eurosystem. Schein und Münze abschaffen will die EZB ausdrücklich nicht. Ein digitaler Euro würde die Auswahl an Zahlungsmitteln vergrößern.

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