Billionenverluste durch Corona-Pandemie

​Expertengremium  

Foto: Pixabay/Enriquelopezgarre
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GENF: Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung eines von WHO und Weltbank gegründeten Gremiums nie da gewesene zerstörerische Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft weltweit. Die Kosten der Pandemie beliefen sich auf mehr als elf Billionen US-Dollar (umgerechnet etwa 9,3 Billionen Euro), bezifferten die Mitglieder des Global Preparedness Monitoring Board (GPMB) in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Dem 15-köpfigen Expertenteam, das von der Weltgesundheitsorganisation und der Weltbank einberufen worden war, gehört unter anderem der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci an, der das Weiße Haus berät. Auch Norwegens ehemalige Ministerpräsidentin und Ex-WHO-Chefin, Gro Harlem Brundtland, ist Mitglied des GPMB.

Dem Pandemiebericht zufolge sind die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen von Covid-19 «katastrophal». Die Langzeitfolgen werden noch über Jahrzehnte zu spüren sein, wie es heißt. Die Weltbank rechnet in einer konservativen Schätzung in den nächsten Jahren mit einem Verdienstverlust der jüngeren Generation als Folge pandemiebedingter Bildungsdefizite in Höhe von etwa zehn Billionen US-Dollar.

Die Weltgemeinschaft habe trotz zahlreicher Warnungen versagt, sich entsprechend auf den Fall einer Pandemie vorzubereiten, bemängeln die Experten. Davor hatten sie in ihrem Vorjahresbericht eindringlich gewarnt und die weltweiten Vorsichtsmaßnahmen für «völlig unzureichend» erklärt. Das Coronavirus habe die Welt in einem Zustand von Unordnung getroffen und der Menschheit einen irreparablen Schaden zugefügt, heißt es im Bericht.

Um die Auswirkungen der derzeitigen Pandemie abzumildern und einer künftigen vorzubeugen, fordern die Experten die Weltgemeinschaft auf, in Maßnahmen zur Vorbeugung zu investieren. «Es würde 500 Jahre dauern, um so viel in die Prävention zu investieren wie die Welt aufgrund von Covid-19 verliert.» Außerdem ruft das Gremium zu einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit auf. «Niemand ist sicher, bis alle sicher sind.» Eine Pandemie sei ein weltweites Ereignis und erfordere entsprechende Handlungsmaßnahmen.

Die Experten raten auch dazu, Organisationen wie die Vereinten Nationen (UN) und die WHO zu stärken sowie in Gesundheitssysteme zu investieren. Für besonders entscheidend im Umgang mit der Pandemie halten sie darüber hinaus eine verantwortungsvolle politische Führung und einen ebensolchen Umgang der Menschen miteinander. Jedem Einzelnen komme die Verantwortung zuteil, Sicherheitsmaßnahmen während einer Pandemie zu befolgen und die Schwächsten zu schützen.

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Hans Wopalensky 16.09.20 14:52
Pandemie irrational
Früher einmal mussten bei einer Pandemie auch eine große Anzahl Menschen sterben. Das wurde abgeschafft und so erhalten die Regierenden die Möglichkeit, das Spiel endlos fortzusetzen.
In den meisten Staaten herrscht Untersterblichkeit, es gibt kaum Kranke und Tote durch Covid-19, nur sog "Fälle ". Die wurden pos getestet, was aber überhaupt nichts aussagt. Weder dass dieser Mensch krank ist, noch dass er andere infizieren kann.
Fur mich bedeutet die derzeitige Entwicklung, dass der Niedergang der kompletten Volkswirtschaft gewollt ist und eine Totalüberwachung nach Chinesischem Muster geplant ist.
Ein paar werden sicher noch reicher, der Rest noch ärmer aus diesem Desaster hervorgehen.
Da dies weltweit ähnlich gehandhabt wird, scheint ein großer Plan dahinter zu stecken.
Kurt Wurst 15.09.20 16:09
Pandemie hätte nicht ausbrechen dürfen
@ Francis Light

Ich muss da mal die Chinesen in Schutz nehmen.

Da stirbt irgend ein Hop Sing an einer Lungenentzündung. Ok, der behandelnde Arzt wird wahrscheinlich ein langes Gesicht machen, dass er dem Patienten nicht helfen konnte. Aber sollen bei dem Arzt sofort alle Alarmglocken läuten, dass es sich um eine zu erwartende Pandemie handeln könnte? Ich glaube nicht.

Erst wenn sich die Krankheitsfälle unnormal häufen, wird sich doch die Maschinerie in Gang setzen. Und wie weit die Krankheit dann bereits verbreitet ist, weiß doch kein Mensch.

Klar, den ersten Arzt, der an die Öffentlichkeit gegangen ist, mundtot zu machen, war ein großer Fehler. Aber ob es da nicht schon zu spät war, die Verbreitung zu stoppen, weiß auch niemand.
Francis Light 15.09.20 15:37
@Frank Kleiber
Joa, sehr drastisch gesagt. Sehe es auch so. Hätten die Nation der Virenausgangsverbreiter die Grenzen zum Schutz für andere Länder geschlossen gehalten und das Virus ausgehungert, wäre weltweit viel Leid erspart geblieben.

Anm: Ich möchte wieder darauf hinweisen, dass ich es richtiger fände, nicht von den Auswirkungen der
Corona-Pandemie, sondern von den Auswirkungen der Massnahmen infolge der Corona-Pandemie zu sprechen.