GENF: Erwin Sperisen leistete nach Überzeugung von Gerichten Beihilfe zum Mord an sieben Häftlingen in Guatemala. Der Fall beschäftigt Schweizer Gerichte seit mehr zehn Jahren.
Der ehemalige Polizeichef von Guatemala, Erwin Sperisen, ist nach jahrelangem juristischen Tauziehen in der Schweiz wegen Beihilfe zum Mord erneut schuldig gesprochen worden. Das Berufungsgericht in Genf verurteilte den schweizerisch-guatemaltekischen Doppelbürger zu 14 Jahren Haft.
Sperisen (54) war 2012 in der Schweiz festgenommen worden und hat bereits elf Jahre im Gefängnis gesessen. Es gab mehrere Urteile, Beschwerden und Berufungen. Zuletzt hatte im vergangenen Jahr der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte eine Beschwerde von Sperisen gutgeheißen. Sperisen war daraufhin auf freien Fuß gesetzt worden.
Der Ex-Polizeichef war nach Überzeugung der Gerichte bei einer Polizeiaktion 2006 in Guatemala an der Tötung von sieben Häftlingen beteiligt. Sie starben im Zuge einer Meuterei in der Strafanstalt Pavon. Er war 2007 in die Schweiz geflohen.