Mehr als 800 Festnahmen nach internationaler Operation

​Europol 

Einsatzkräfte stehen bei einem großangelegten Einsatz gegen die Rauschgiftkriminalität vor einem Bürogebäude in Essen. Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol bei einem Einsatz gegen das Organisierte Ver... Foto: Stephan Witte/dpa
Einsatzkräfte stehen bei einem großangelegten Einsatz gegen die Rauschgiftkriminalität vor einem Bürogebäude in Essen. Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol bei einem Einsatz gegen das Organisierte Ver... Foto: Stephan Witte/dpa

DEN HAAG: Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol bei einem Einsatz gegen das Organisierte Verbrechen mehr als 800 Verdächtige in 16 Ländern festgenommen. Es sei eine der bislang größten Polizei-Operationen gewesen, teilte Europol am Dienstag in Den Haag mit. Mehr als 700 Häuser seien durchsucht worden, Tonnen an Drogen beschlagnahmt und große Mengen an Bargeld, Juwelen und Waffen sichergestellt worden. Die Verbrecherbanden seien in mehr als 100 Ländern aktiv gewesen, teilte Europol mit.

Über 18 Monate lang hatten die Ermittler Telefongespräche und andere Kommunikation der Banden abgehört. Mehr als 27 Millionen Nachrichten seien gefiltert worden. Der Schlag war gelungen, da Undercover-Beamte präparierte Telefone in mehr als 300 Banden eingeschleust hatten, auch bei Mafia-Banden in Italien, Motor-Gangs und internationalen Drogen-Syndikaten. Die Telefone, die angeblich verschlüsselt sein sollten, waren aber nach Europol-Angaben mit einem Telekom-Netzwerk verbunden, das vom FBI eingerichtet worden war.

«Dies war einer der größten und ausgeklügeltsten Einsätze überhaupt», sagte der stellvertretende Europol-Direktor Jean-Philippe Lecouffe in Den Haag. Die Operation «Trojan Shield» (Trojanisches Schild) stand unter Leitung des amerikanischen FBI, der US-Drogenbehörde FDA, der Polizei von Schweden und der Niederlande und war von Europol koordiniert worden. Ermittler in 16 Ländern seien beteiligt gewesen, darunter auch in Deutschland.

Mit einer Razzia in bundesweit über hundert Wohnungen, Lagerhallen und Geschäftsräumen war die Polizei am Montag bundesweit gegen Drogenkriminalität vorgegangen. Allein in Deutschland mit Schwerpunkt Hessen hatten die Einsatzkräfte der Polizei am Montag über 100 Wohnungen, Lagerhallen und Geschäftsräumen durchsucht.

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Jürgen Franke 09.06.21 22:20
Nachdem die Polizei mit einem Panzer
sich Zutritt zu der Villa verschafft hat, und die Familien verhaftete, wurden anschließend im Grundbuchamt die Besitzverhältnisse geändert: Jetzt ist der Staat Besitzer der Villa, da die Verhafteten sich Sozialhilfe erschlichen haben. Im Haus wurden 280.000 Euro bar und im Garten Schmuck, der in Eimern vergraben war, gefunden (Quelle: Innenminister NRW)
Jürgen Franke 08.06.21 22:30
Super Aktion der Polizei
So etwas hätte schon viel früher passieren müssen.
Norbert Kurt Leupi 08.06.21 20:40
Int.Operation...
das war sicher eine gelungene Aktion gegen die Drogenmafia , aber die " Hintermänner , Paten und wahren Drogenbarone " sitzen in Ländern wo sie von der Regierung geschützt sind oder Regierungsmitglieder selbst zum Clan gehören !
Volker Picard 08.06.21 16:50
Und wie geht es wirklich weiter?
Zunächst nimmt sich der Kriminelle einen aktiven Anwalt, der ja wirklich Erfahrung damit hat, wie Kriminelle davor geschützt werden, mal zur Rechenschaft gezogen zu werden (siehe auch Clan-Kriminalität in Deutschland). Der Anwalt ist begeistert, endlich mal wieder richtig "Kohle" zu machen, die Hochkriminellen werden geschützt und die nicht so richtig "Aktiven" halt mal ein wenig eingesperrt (bezahlt der Steuerzahler).
Deutschland hat am meisten Erfahrung mit der Verhinderung z.B. bei der Abschiebung (Clan-Kriminelle z.Teil schon 30 Jahre aktiv), also wird es so weitergehen.