Europaweite Fahndung nach Ex-RAF Terroristen

​101 Hinweise bislang

Archivfoto: epa/Alexander Becher
Archivfoto: epa/Alexander Becher

HANNOVER: Die europaweite Fahndung nach zwei früheren Mitgliedern der Rote Armee Fraktion (RAF) hat bislang zu 101 Hinweisen geführt. Das teilte das Landeskriminalamt in Hannover auf Anfrage der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstagausgabe) mit. Zu Art und Inhalt der Hinweise wollte ein LKA-Sprecher «aus ermittlungstaktischen Gründen» keine näheren Angaben machen.

Anfang Mai hatten die Ermittler aus Niedersachsen die Steckbriefe von Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg auf die «Europe's Most Wanted»-Liste von Europol setzen lassen. Die beiden werden gemeinsam mit ihrer mutmaßlichen Mitstreiterin Daniela Klette der dritten Generation der RAF zugeordnet und sollen für mehrere Morde verantwortlich sein - unter anderem an Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder 1991 und Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989).

Garweg, Staub und Klette tauchten nach Auflösung der RAF unter. Durch Überfälle auf Supermärkte und Geldtransporter sollen sie ihr Leben im Untergrund finanzieren. «Gegenwärtig werden den Beschuldigten zwölf Raubtaten zugerechnet», teilte die zuständige Staatsanwaltschaft in Verden auf Anfrage der «NOZ» mit.

Zunächst hatte es geheißen, alle drei Gesuchten - also Garweg, Staub und Klette - sollten zur europaweiten Fahndung ausgeschrieben werden. Der LKA-Sprecher verwies auf die gängigen Regeln, wonach jeder Staat nur zwei Personen veröffentlichen dürfe. Daher sei der Fahndungseintrag zu Daniela Klette zurückgestellt worden.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.