Eurokurs gibt nach - Schwache Industriedaten belasten

FRANKFURT/MAIN: Der Euro ist am Freitag etwas unter Druck geraten. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1885 US-Dollar. Im frühen Handel war sie noch über 1,19 Dollar gehandelt worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1888 (Donnerstag: 1,1873) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8412 (0,8423) Euro.

In Deutschland war die Gesamtproduktion im Februar überraschend und merklich gefallen. Damit setzte sich die Schwäche in der deutschen Industrie vom Jahresauftakt fort. Volkswirte verwiesen auf Probleme bei der Versorgung mit Vorprodukten, etwa mit Computerchips. Noch stärker gab die Produktion in Frankreich nach. In Spanien stagnierte die Industrieproduktion, während Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten.

Marktbeobachter sprachen zudem von einer leichten Gegenbewegung am Devisenmarkt. Am Vorabend war der Euro noch bis auf 1,1927 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit etwa zwei Wochen. Die Gemeinschaftswährung profitierte von unerwartet schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt.

Nach Einschätzung von Devisenexperten spricht derzeit viel für eine weitere Kursstärke des Dollar. Als Gründe werden unter anderem die Fortschritte bei den Corona-Impfungen in den USA und positive Wirtschaftsperspektiven genannt. Das schürt am Markt die Erwartung, dass die US-Notenbank (Fed) ihre Geldpolitik mittelfristig normalisieren wird. Allerdings wies Analystin Antje Praefcke von der Commerzbank darauf hin, dass sich die Fed bemühe, «genau diese Erwartungen an eine baldige Normalisierung der Geldpolitik zu dämpfen».

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86658 (0,86290) britische Pfund, 130,42 (129,71) japanische Yen und 1,1010 (1,1021) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1742 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar weniger als am Vortag.

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