Eurokurs gibt Gewinne wieder ab

FRANKFURT/LONDON: Der Kurs des Euro hat am Donnerstag zwischenzeitliche Gewinne wieder abgegeben. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,0959 US-Dollar. In der Spitze war sie zuvor zeitweise bis auf 1,1008 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1000 (Mittwoch: 1,0958) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9091 (0,9126) Euro.

Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen nicht so schwach aus wie erwartet. Dies stütze den Dollar etwas. So trübte sich der Sammelindex der Frühindikatoren im April nicht so stark ein wie erwartet. Vor allem die Erholung der Aktienmärkte wirkte sich positiv auf den Indikator aus. Auch die Wiederverkäufe von Häusern brachen nicht so stark ein wie prognostiziert. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg zwar erneut deutlich an. Das Plus lag jedoch im Rahmen der Erwartungen.

Im Mittagshandel hatte der Eurokurs noch zugelegt. Die extrem schlechte Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone hat sich im Mai etwas aufgehellt. Nach dem historischen Einbruch im April erholte sich der viel beachtete Einkaufsmanagerindex etwas stärker als erwartet. «Die Eurozone verzeichnete auch im Mai einen Kollaps der Wirtschaftsleistung, wenngleich die Umfrageergebnisse ermutigende Hinweise dafür liefern, dass der Tiefpunkt wohl hinter uns liegt», kommentierte Chris Williamson, Chefvolkswirt von Markit die Daten. Die Lockerungen sollten die Talfahrt im Sommer weiter verlangsamen.

Der Plan von Frankreich und Deutschland für ein Wiederaufbauprogramm der Wirtschaft der EU nach der Corona-Krise hatte den Eurokurs an den vergangenen Tagen gestützt. Außenminister Heiko Maas (SPD) ist zuversichtlich, dass der Plan von Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Basis für eine Einigung in der EU bilden kann. Allerdings gibt es in verschiedenen Ländern weiterhin Widerstand gegen das Paket. Am Donnerstag meldete die tschechische Regierung Bedenken an.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89943 (0,89358) britische Pfund, 118,42 (117,95) japanische Yen und 1,0628 (1,0584) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1724 Dollar gehandelt. Das waren 24 Dollar weniger als am Vortag.

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