MAPUTO: Das Wahlergebnis im südostafrikanischen Mosambik steht noch nicht fest, doch es zeichnet sich erneut ein Sieg der Regierungspartei ab. Zwei Männer, die das anzweifelten, werden von Schüssen getötet.
Inmitten einer angespannten Lage nach der Präsidentschaftswahl in Mosambik haben Unbekannte den Anwalt und einen Unterstützer des führenden Oppositionskandidaten erschossen. Die EU verurteilte die Tötung der Männer in ihrem Auto auf offener Straße in der Hauptstadt Maputo auf das Schärfste. Eine sofortige Untersuchung müsse «die Verantwortlichen für dieses abscheuliche Verbrechen» vor Gericht bringen und Klarheit über die Umstände schaffen, hieß es in einer Mitteilung. In einer Demokratie gebe es keinen Platz für politisch motivierte Tötungen.
Der Anwalt Elvino Dias hatte den Präsidentschaftskandidaten Venancio Mondlane beraten, der sich nach ersten regionalen Ergebnissen der Wahl vergangene Woche als wichtigster Herausforderer des führenden Kandidaten der Regierungspartei Frelimo, Daniel Chapo, abzeichnet. Mondlanes Lager warf Frelimo Wahlfälschung vor und hatte die Mosambikaner für Montag zu einem Proteststreik aufgerufen. Dias bereitete seinen Mitarbeitern zufolge eine Klage gegen das Wahlergebnis vor und soll zuvor Morddrohungen erhalten haben.
Ein Polizeisprecher sagte in einer Pressekonferenz, der Wagen der Männer sei von Bewaffneten gestoppt worden, die dann das Feuer eröffnet hätten. Der Sprecher legte nahe, dass die Männer vorher in einen Streit über «eheliche Angelegenheiten» geraten seien.
Schon vor der Wahl wurde erwartet, dass Frelimo die absolute Mehrheit im Parlament ebenso wie das Präsidentschaftsamt gewinnt. Die Partei regiert das verarmte Land mit rund 35 Millionen Einwohnern im Südosten Afrikas seit 49 Jahren. Mondlane trat als unabhängiger Kandidat an und wird von der Partei Podemos unterstützt, deren Sprecher Paulo Guambe mit Dias im Auto getötet wurde.