EU-Staaten einigen sich auf Sozialstandards für Lkw-Fahrer

Foto: epa/Florian Wieser
Foto: epa/Florian Wieser

BRÜSSEL (dpa) - Die EU-Verkehrsminister haben sich mehrheitlich auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern in Europa geeinigt. Für gleiche Arbeit am gleichen Ort solle gleicher Lohn gelten, teilte Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer in der Nacht auf Dienstag in Brüssel mit.

Außerdem sollten die Fahrer ihre wöchentliche Ruhezeit nicht mehr in ihren Führerhäusern verbringen. Hofer sprach in einer Pressekonferenz von einem «absoluten Kabinenschlafverbot». Eine Sprecherin stellte jedoch klar, dass dies nur für die wöchentliche Ruhezeit gelte, nicht für die Übernachtung nach einer regulären Schicht.

Mit dem Beschluss soll Lohn-Dumping erschwert werden. Nun muss noch eine Einigung mit dem Europaparlament gefunden werden, bevor die Änderungen in Kraft treten können.

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen von etwa zwei Millionen Kraftfahrern in Europa würden verbessert, sagte Hofer weiter. Die Missstände auf überfüllten Autobahnparkplätzen würden demnach ebenfalls beseitigt.

Vor allem westeuropäische Staaten beklagten seit geraumer Zeit, dass im Transportgewerbe Sozialdumping und unlauterer Wettbewerb herrschten. Frankreich, Österreich, Belgien, Dänemark, Italien, Luxemburg, Norwegen und Schweden hatten sich im vergangenen Jahr mit Deutschland zusammengeschlossen, um dagegen vorzugehen.

Bemängelt wurde dabei auch, dass Fahrer teilweise wochenlange Touren ohne eine Rückkehr nach Hause absolvieren müssten. Dem Verkehrsminister-Beschluss zufolge dürfen die Kraftfahrer nun maximal vier Wochen am Stück in Europa unterwegs sein.

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Leserkommentare

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Oliver Harms 06.12.18 00:59
ein witz!
dumpinglöhner stoppen?ein witz!das ist nichts weiter als der versuch die restlos in die binsen gegangenen gesetze zur sinnlosen EU osterweiterung und mit den hirnlosen gesetzen zur arbeitsfreizügigkeit zu kaschieren da die politruks-die für jeden sonderschüler logischen konsequenzen-diese gesetze ja für ihre spender(wirtschaft) gemacht hatten und nun nicht zugeben können das sie wieder alles in den dreck gefahren haben.
wie wollen die bitte kontrollieren das lollek und bollek aus bulgarien wenn sie in deutschland die frachtrate drücken(zu zweit auf einem lkw bei einem gehalt von 400 euro)den deutschen mindestlohn von ihrer firma in bulgarien bekommen?wer bezahlt die unterkumpft am wochenende?wieder viel heisse luft wie die gesammte EU murks auf kosten der normalen bürger.
aurel aurelis 05.12.18 19:15
Wunschdenken
Praktiker fragen sich wo die Fahrer denn schlafen sollen. Vor allem an preiswerten Schlafgelegenheiten gibt es keine Parkplätze. Die Kabinen sind meist bequemer als ein billiges Hotelbett.