EU-Sanktionen treffen iranischen Diplomaten und Geheimdienst-Vize

Foto: epa/Stephanie Lecocq
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BRÜSSEL (dpa) - Die neuen EU-Sanktionen gegen Teheran richten sich gegen zwei Iraner, die hinter den angeblich geplanten Anschlägen auf Exil-Iraner in Frankreich und Dänemark stecken sollen. Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten EU-Terrorliste hervor, die das Einfrieren von Vermögenswerten sowie Einreiseverbote gegen die Betroffenen vorsieht.

Neben dem iranischen Diplomaten Assadollah Asadi und dem Geheimdienst-Vize Saeid Hashemi Moghadam wurde auch Teherans Geheimdienst mit Sanktionen belegt. Die Europaminister der EU-Staaten hatten die Liste am Dienstag angenommen. Teheran hatte die Entscheidung scharf kritisiert.

Asadi war als iranischer Diplomat in Wien stationiert und gilt als mutmaßlicher Drahtzieher eines vereitelten Anschlags im Juni in Frankreich. Er war im Oktober in Bayern festgenommen und an Belgien ausgeliefert worden, wo ein Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde. Frankreich hatte bereits im Oktober Sanktionen gegen Asadi, Hashemi Moghadam sowie den Geheimdienst verhängt.

Neben dem angeblich geplanten Anschlag in Frankreich wurde nach Angaben des dänischem Inlandsgeheimdiensts PET außerdem ein Anschlag auf eine Gruppe in Dänemark lebender Iraner, die sich für die Unabhängigkeit der iranischen Region rund um die Stadt Ahwas engagierten, vereitelt. In beiden Fällen machten Ermittler den iranischen Geheimdienst verantwortlich; Teheran dementierte dies. Die niederländische Regierung machte den Iran am Dienstag zudem für zwei Morde an Regimegegnern im Land verantwortlich.

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