EU besorgt über steigende Migration nach Zypern

Die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola besucht Zypern. Foto: epa/Petros Karadjias
Die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola besucht Zypern. Foto: epa/Petros Karadjias

NIKOSIA: Bei einem Besuch auf Zypern hat sich EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola betroffen über das Thema Migration geäußert. «Ich bin wirklich besorgt über die steigende Zahl von Flüchtlingen, Asylsuchenden und irregulären Migranten, die Zypern erreichen», sagte sie nach einem Treffen mit der Präsidentin des zyprischen Parlamentes, Annita Demetriou, am Freitag im Staatsfernsehen (RIK). Dies gelte besonders, wenn man die Bevölkerungsgröße Zyperns mit der Zahl der Migranten vergleiche, fügte Metsola hinzu.

Nach Angaben der Regierung in Nikosia haben von Jahresbeginn bis Mitte August gut 13.000 Menschen einen Asylantrag in der kleinen EU-Inselrepublik gestellt. Zypern verzeichnet laut EU-Statistik (2021) gemessen an der Bevölkerungsgröße bei Weitem die meisten Asylanträge pro Jahr.

Migranten ohne Aufenthaltsstatus machen nach Angaben der Regierung von August mittlerweile mehr als vier Prozent der Bevölkerung des Südteils Zyperns aus. Die meisten Flüchtlinge werden demnach von Schleuserbanden aus der Türkei zunächst in den Norden der Insel gebracht. Anschließend werden sie durch weniger gut bewachte Stellen der Trennungslinie in den Süden geschleust.

Metsola kritisierte bei ihrem Besuch auch die andauernde Besetzung des Nordteils Zyperns durch türkische Truppen. Sie hoffe, dass die stagnierenden Gespräche zur Überwindung der Teilung der Insel wieder aufgenommen würden.

Zypern ist seit 1974 in einen größeren griechisch-zyprischen Teil im Süden und einen türkisch-zyprischen Teil im Norden geteilt. Nur die Türkei erkennt Nordzypern als Staat an. Aufgrund der faktischen Teilung Zyperns übt die international anerkannte Republik Zypern die tatsächliche Kontrolle nur im Südteil der Insel aus.

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