EU wird Sanktionen gegen Militärregime in Myanmar vorbereiten

Der deutsche Außenminister Heiko Maas spricht zu den Medien, als er zu einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel eintrifft. Foto: epa/Yves Herman
Der deutsche Außenminister Heiko Maas spricht zu den Medien, als er zu einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel eintrifft. Foto: epa/Yves Herman

BRÜSSEL: Der Militärführung in Myanmar drohen nach ihrem Putsch gegen die Regierung neue EU-Sanktionen. «Man werde alle diplomatischen Kanäle, die es noch gibt, nutzen, um auf eine Deeskalation hinzuwirken», sagte Bundesaußenminister Heiko Maas am Montag am Rande von Beratungen mit EU-Kollegen in Brüssel. Gleichzeitig werde man aber für den Fall, dass dies nicht gelinge, Sanktionen gegen das Militärregime vorbereiten.

Insbesondere der Umgang mit den Demonstranten in Myanmar sei «außerordentlich besorgniserregend», sagte der SPD-Politiker. Man verurteile nach wie vor auch den Putsch der Militärführung und sei nicht gewillt, sich die Entwicklungen in dem südostasiatischen Land weiter tatenlos anzuschauen.

Mit einer am Montag von den Außenministern beschlossenen Erklärung fordert die EU erneut «ein sofortiges Ende des Ausnahmezustands, die Wiederherstellung der rechtmäßigen Zivilregierung und die Eröffnung des neu gewählten Parlaments». Zudem müssen aus EU-Sicht alle im Zuge des Putsches festgenommenen Personen unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden - darunter auch Präsident Win Myint und Staatsrätin Aung San Suu Kyi.

Zugleich verspricht die Europäische Union, auch weiterhin humanitäre Hilfe zu leisten. Die nun vorbereiteten Sanktionen sollen so angelegt werden, dass sie der Bevölkerung des Landes nicht schaden.

Das Militär in Myanmar (ehemals: Birma) hatte sich Anfang Februar ganz an die Macht geputscht und die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi, die an der Spitze einer Regierung aus Zivilisten und Militärs stand, gestürzt. Zuletzt waren bei Protesten gegen den Militärputsch nach Medienberichten mindestens drei Demonstranten ums Leben gekommen.

Am Montag gingen im Rahmen eines Generalstreiks in allen Landesteilen Zehntausende Menschen auf die Straßen. Besonders massiv waren die Kundgebungen in der früheren Hauptstadt Rangun im Süden des früheren Birmas, in der Großstadt Mandalay im Norden und in der Hauptstadt Naypyidaw. Auf Fotos in sozialen Netzwerken waren riesige Menschenmassen zu sehen.

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