EU bedauert Ausweisung des deutschen Botschafters aus Venezuela

Foto: epa/Stephanie Lecocq
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BRÜSSEL (dpa) - Die EU-Kommission hat sich der Kritik an der Ausweisung des deutschen Botschafters aus Venezuela angeschlossen.

«Wir bedauern die Tatsache, dass der deutsche Botschafter in Venezuela gezwungen ist, das Land zu verlassen», sagte die Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Donnerstag in Brüssel. Die EU habe sich bislang ungeachtet der Situation bemüht, Kontakte mit allen wichtigen Akteuren in Venezuela aufrechtzuerhalten. Dazu gehöre auch die Regierung von Präsident Nicolás Maduro. «Vor diesem Hintergrund hofft die Europäische Union, dass die Entscheidung (zur Ausweisung des deutschen Botschafter) noch einmal überprüft werden kann», sagte die Sprecherin.

Die sozialistische Regierung von Maduro hatte den deutschen Diplomaten Daniel Kriener am Mittwoch zur unerwünschten Person erklärt und ihn aufgefordert, das Land binnen 48 Stunden zu verlassen. Maduro wirft ihm vor, sich in die inneren Angelegenheiten des südamerikanischen Landes eingemischt zu haben. Bundesaußenminister Heiko Maas rief daraufhin Kriener zu Konsultationen nach Hause zurück.

In Venezuela tobt derzeit ein erbitterter Machtkampf zwischen der Regierung und der Opposition. Oppositionsführer Juan Guaidó, der sich im Januar zum Interimspräsidenten erklärt hatte, wird von den USA, vielen lateinamerikanischen und europäischen Ländern unterstützt. Der amtierende Präsident Maduro hingegen kann auf China, Russland und seine Verbündeten Kuba, Bolivien und Nicaragua zählen.

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