EU-Agrarminister: «Wald ist mehr als nur Klimaschutz»

Pressekonferenz zur Umsetzung des Europäischen Green Deal. Foto: epa/Stephanie Lecocq
Pressekonferenz zur Umsetzung des Europäischen Green Deal. Foto: epa/Stephanie Lecocq

WIEN: Waldbesitzer und nationale Ministerien beklagen eine zu starke Ausrichtung der neuen EU-Waldstrategie auf den Klimaschutz. Es müssten auch ökonomische und soziale Aspekte mehr berücksichtigt werden, hieß es nach einer Konferenz von sechs EU-Ländern am Dienstag, an der neben Deutschland auch Österreich, Frankreich, Schweden, die Slowakei und Finnland teilnahmen.

Die EU-Kommission hatte Mitte Juli eine neue Waldstrategie angenommen, die beinhaltet, bis 2030 drei Milliarden zusätzliche Bäume in der EU zu pflanzen. Die Brüsseler Behörde betont, bei der Ausarbeitung seien die EU-Länder mit einbezogen worden. Das EU-Parlament und die EU-Länder haben noch die Möglichkeit, Einfluss auf die Strategie zu nehmen. So steht eine Debatte über die Strategie unter anderem auf der vorläufigen Tagesordnung bei einem Treffen der EU-Agrarminister nächste Woche.

Die sechs Länder machen sich in einem Papier unter der Überschrift «Der Wald ist mehr als nur Klimaschutz» zudem dafür stark, den nationalen Einfluss in der Waldpolitik auszubauen. Es sei notwendig, die «regionale Forstkompetenz» weiter zu stärken und es schade, wenn in der EU-Waldstrategie «über die Köpfe der lokalen Fachleute hinweg» entschieden werden solle, teilte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit.

Österreichs Agrarministerin Elisabeth Köstinger betonte, sie stehe hinter den Klimazielen der EU-Kommission, könne «allerdings nicht zulassen, dass der Wald nur mehr als Senke für Kohlenstoff gesehen wird». Sie äußerte auch die Befürchtung, dass es durch die neue EU-Strategie zu höheren Holzpreisen kommen könnte.

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